Wenn es um Arbeitszeugnisse und die darin enthaltenen Formulierungen und Bewertungen geht, ist oft von einem sogenannten „Geheimcode“ die Rede. Zeugnisprofis hingegen sprechen eher vom "Zeugniscode" oder von speziellen „Zeugnistechniken“.
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Zeugniscode im Managerzeugnis
Auch wenn Formulierungen wie
immer wieder für Erheiterung in unseren Vorträgen und Beratungen in Sachen "Arbeitszeugnisse für Manager" sorgen, hat es diese Bewertungen in der Realität nie gegeben. Was zum Thema Geheimcode (kostenlos: Liste mit 200 Formulierungen als Tabelle) in Hunderten von Internetartikeln und in der Presse immer wieder aufgezählt und verbreitet wird, ist zu 95 Prozent frei erfunden, sorgt aber für viele Klicks im Internet und Leser/-innen. Tatsächlich gibt es aber auch in Arbeitszeugnissen für Führungskräfte typische Fehler, die Zeugnislaien nicht auf den ersten Blick erkennen. Unterscheiden lassen sich
Erfahren Sie jetzt, woran Sie diese abwertenden Zeugniscodes erkennen können. |
Der Bewertung der Führungsleistung kommt in Managerzeugnissen eine zentrale Rolle zu. Künftige Arbeitgeber sind interessiert an Angaben zur formalen Führungsverantwortung, zum Führungsstil und ganz besonders zum Führungserfolg.
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Häufig stellen wir fest, dass die zusammenfassende Leistungsbeurteilung, also die Gesamtnote einem "sehr gut" entspricht, die Führungsleistung aber nur der Note "gut". Hier kann bei Zeugnisprofis durchaus der Eindruck entstehen, dass die Führungskraft durch diesen Widerspruch in der Notengebung abgewertet werden soll. |
Ebenso häufig stellen wir fest, das zwar viel zum Führungsstil, aber wenig zum Führungsergebnis gesagt wird. Formulierungen wie "In seinem Verantwortungsbereich herrscht stets ein sehr produktives und positives Arbeitsklima." sind aber in Arbeitszeugnissen für Führungskräfte unverzichtbar.
Dass Aspekte, die gerade nicht erwähnt werden, in Arbeitszeugnissen eine große Rolle spielen, ist häufig bekannt. Zeugnisprofis reden hier vom "beredten Schweigen". Denn Auslassungen können unter Umständen sehr viel mitteilen.
So fehlt in Zeugnissen für Leistungsträger nicht selten die Wiederholung der Gesamtnote im Schlussabsatz. Leider gibt es hier keinen Rechtsanspruch, daher sind Führungskräfte auf das Wohlwollen der Arbeitgeber angewiesen.
Sehr gravierend ist weiter, wenn Führungskräften für ihre engagierte Mitarbeit nicht gedankt wird und kein Bedauern über den Weggang geäußert wird. Auch hier werden Zeugiskenner vermuten, dass dieses "Schweigen" ausdrücken soll, dass der Arbeitgeber froh über den Weggang eines nur durchschnittlich engagierten Mitarbeiters ist.
In jedem Fall sollte auch eine Formulierung wie "Für ihre weitere berufliche und private Zukunft wünschen wir ihr alles Gute und weiterhin viel Erfolg." enthalten sein.
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Wie auch für die Wiederholung der Gesamtnote gilt, dass auf "Dank und Bedauern" und auf "gute Wünsche für die Zukunft" leider kein Rechtsanspruch besteht. Mit hartnäckigem Nachfragen oder geschicktem Verhandeln im Aufhebungsvertrag lassen sich dennoch sehr oft positive Änderungen bewirken. |
Sehr oft enthalten Arbeits- oder Zwischenzeugnisse von Führungskräften auch formale Fehler beziehungsweise Abwertungen. Wenn beispielsweise nur eine Personalreferentin unterschreibt, obwohl die Führungskraft viele Jahre als Abteilungsleiter gearbeitet hat, kann dies durchaus als Abwertung verstanden werden. Besser wäre eine Unterschrift vom direkten Vorgesetzten oder der Geschäftsleitung.
Ein kurzer Absatz zu den Produkten oder Dienstleistungen des Arbeitgebers, zu seine Standorten oder zur Mitarbeiterzahl ist unschädlich und in etwa der Hälfte der Zeugnisse zu sehen.
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Ärgerlich ist aber, wenn die Unternehmensbeschreibung neun Zeilen umfasst, die Tätigkeitsbeschreibung des Beurteilten aber nur fünf magere Zeilen. |
Auch die Adresse des Mitarbeiters sollte nicht auf dem Arbeitszeugnis stehen. Man könnte vermuten, dass er nicht mehr gern in der Firma gesehen war. Bitten Sie bei Bedarf daher darum, dass die Adresse wieder vom Zeugnis entfernt wird. Dies hat für Sie übrigens den Vorteil, dass mehr Platz für die Beschreibung Ihrer Aufgaben und Erfolge bleibt.
Nicht jede Abwertung im Arbeitszeugnis muss absichtlich sein. Wir erleben in unserer Beratungspraxis regelmäßig, dass Firmen aus Versehen missverständliche Formulierungen verwandt haben, weil sie es einfach nicht besser wussten.
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So ist die Beschreibung „Im Umgang mit Kunden zeigte Sie psychologisches Geschick“ eigentlich als Auszeichnung für den Umgang mit schwierigen Kunden zu verstehen. |
Manche Zeugnisprofis würden aus dieser Formulierung – insbesondere dann, wenn auch andere Sätze im Zeugnis merkwürdig klingen – allerdings heraushören „Sie zog die Kunden über den Tisch, und wir durften dann später den Schaden wieder gut machen“. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie auf klare und eindeutige Formulierungen achten.
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So geht's zum überzeugenden Manager-Zeugnis
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Christian Püttjer & Uwe Schnierda twitter: karrierecoaches
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