Tipps vom Headhunter: Richtig reagieren beim Erstkontakt am Telefon

Von Püttjer - Schnierda

Was können Manager/-innen falsch machen, wenn der Headhunter anruft? Gehören Hobbys in den Lebenslauf? Sind 50plus Manager für Headhunter überhaupt noch interessant?

 

Diese Woche im Kurzinterview mit Karriereakademie.de: Marco Tjaden, Partner und Vorstand der Baumann Unternehmensberatung Executive Search.

 

 

 




? "Herr Tjaden, was können Manager/-innen falsch machen, wenn der Headhunter anruft?"

"Der größte Fehler ist, unvorbereitet in ein Gespräch zu gehen. Wenn der Erstkontakt am Telefon erfolgt, der meist unerwartet und mitunter unpassend ist, sollte der Manager lediglich einen Telefontermin seiner Wahl vorschlagen. Dies erlaubt sich vorzubereiten, die eigenen Stärken und Erfolge ins Gedächtnis zu rufen und den eigenen Werdegang kurz und plausibel darstellen zu können. Der Headhunter wird auch nach Umzugsbereitschaft, Reisebereitschaft und Gehaltsgrößenordnung fragen. Auch hier sollte man klare Antworten parat haben."

 




? "Lebenslauf mit oder ohne Hobbys: Wie lautet Ihre Empfehlung?"

"Der berufliche Werdegang ist natürlich der Kern einer Bewerbung. Die Nennung von Hobbys kann sinnvoll sein, wenn dadurch das Interesse eines Lesers geweckt wird. Familie, Sport und Lesen, Angaben, die häufig zu finden sind, gehören nicht dazu. Dies ist einfach zu unspezifisch. Wenn es aber außergewöhnliche Hobbys gibt, die beim Leser das Bedürfnis wecken nachzufragen, dann erhöht man damit die Neugier auf ein persönliches Gespräch."

 

alle-fuehrunsgkraefte-vorlagen

 




? "Ruft der Headhunter bei 50plus Managern noch an?"

"Selbstverständlich können Manager der Altersklasse 50plus interessante Kandidaten sein. Qualifikation und Motivation ist keine Frage des Alters. Die demographische Entwicklung in Deutschland wie in anderen entwickelten Industriestaaten ist eindeutig: Das Gros der geburtenstarken Jahrgänge hat mittlerweile die 50-Jahre-Grenze überschritten. Darunter nimmt die Anzahl der verfügbaren Berufstätigen rapide ab. In Zeiten wirtschaftlichen Prosperität sind also Unternehmen wie Headhunter gut beraten das Reservoir der geburtenstarken Jahrgänge nicht aus den Augen zu verlieren. Hier finden sich schließlich eine ganze Reihe von erfahrenen, aber jung gebliebenen Managern. Letzten Endes zählt hier auch die gesamtheitliche Beurteilung in jedem einzelnen Fall. Und die lässt sich nur durch persönlichen Kontakt herausfinden."

 

Vielen Dank Herr Tjaden für Ihre Antworten aus der professionellen Perspektive eines Recruiting Experten!

Marco Tjaden

Vorstand / Personalberater CERC/BDU

Baumann Unternehmensberatung Beteiligungs- und Verwaltungs AG

Kontakt: Baumann AG

foto: © Baumann AG

 

 

3 Fragen von Christian Püttjer & Uwe Schnierda