Headhunter-Bewerbung: Warum wollen Sie wechseln?

Von Püttjer - Schnierda

Warum wirklich wechseln? ✓ ehrlich oder taktisch ✓ Beispiele für glaubwürdige Gründe ✓ hilft: der Blick nach vorn ✓

 

Eine zentrale Frage, die uns in unseren Bewerbungscoachings immer wieder gestellt wird, lautet: "Wie begründe ich meinen Stellenwechsel gegenüber einem externen Personalberater?"

Diese Frage ist berechtigt, denn sie steht für einen Headhunter sowohl bei der Einschätzung einer Führungskraft als auch bei der einer Fachkraft immer im Raum:

  • Gibt es Ärger am alten Arbeitsplatz?

  • Ist das Verhältnis zu den Vorgesetzten zerstört?

  • Oder hat sich der Bewerber mit der Geschäftsleitung überworfen?

 

Wenn Sie unnötige Spekulationen vermeiden wollen, sollten Sie Ihre Wechselgründe taktisch formulieren.

 




In der Bewerbung dem Headhunter die tatsächlichen Gründe erklären?

Nicht alle Führungskräfte suchen eine neue Stelle, weil sie sich beruflich weiterentwickeln oder einen echten Karrieresprung in Angriff nehmen möchten. Dies wissen auch Personalprofis und werden daher hellhörig, wenn Bewerber den Wunsch nach einer neuen Stelle nicht plausibel begründen können.

Aus unserer Beratungspraxis wissen wir, dass Führungskräften diese Begründung im Anschreiben, in Telefongesprächen mit Headhuntern und auch in Vorstellungsgesprächen oft sehr schwer fällt.

 




Beispiele für ehrliche Begründungen für den Wechsel

Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum Führungskräfte einen neuen Arbeitsplatz suchen:

 

  • Ein Kollege bekommt die intern ausgeschriebene Stelle, auf die man sich selbst beworben hat. Dies geschieht bereits zum zweiten, dritten, vierten Mal.

  • Mit dem neu eingestellten Vorgesetzten ist eine Zusammenarbeit unmöglich geworden.

  • Gehaltserhöhungen lassen sich nicht im angestrebten Maße durchsetzen.

  • Man hat dem Bewerber – zu seiner Gesichtswahrung – nahegelegt, sich wegzubewerben, ansonsten würde in nächster Zeit die Kündigung erfolgen.

  • Die Firma ist übernommen worden und im Rahmen der Umstrukturierung „rollen Köpfe“.

  • ...




Ganz ohne Taktik geht es nicht

Alle diese Begründungen sind berufliche Realität und damit eigentlich nachvollziehbar, werden von potenziellen neuen Arbeitgebern jedoch nicht gerne gehört.

Wenn es Konflikte oder Streit mit Vorgesetzten oder Kollegen am momentanen Arbeitsplatz gegeben hat, steht immer die Frage im Raum, welchen Anteil der Bewerber daran hatte.

Zu schnell entsteht dadurch der Verdacht, eine neue Stelle werde nur als „Fluchtmöglichkeit“ betrachtet, um unangenehmen Stimmungen oder Situationen auszuweichen.

 

alle-fuehrunsgkraefte-vorlagen

 




Besser diese Wechselgründe im Anschreiben, am Telefon und im Gespräch nennen

Deutlich günstiger ist es, wenn Sie den anstehenden Stellenwechsel als geplanten und konsequenten Schritt in Ihrer beruflichen Entwicklung darstellen und ihn auf diese Weise nachvollziehbar machen.

Keine Sorge: Mit guten Argumenten lassen sich bei allen Führungskräften entsprechend glaubwürdige Begründungen erarbeiten.

Beispiel: Bewirbt sich ein Gruppenleiter Logistik um die Position Leiter Logistik und Versand, soll es auf der Karriereleiter einen deutlichen Sprung nach oben gehen. Die Begründung für einen glaubwürdigen Wechselwunsch für den genannten Gruppenleiter Logistik könnte dann folgendermaßen lauten:

 

  • Satz1:
    „Meine nachweisbaren Erfolge in der Optimierung der Lieferwege möchte ich künftig bei Ihnen als Leiter Logistik und Versand einsetzen.

  • Satz 2:
    Ich führe im Logistikmarkt regelmäßig Wettbewerberanalysen durch und konnte so einerseits immer wieder Kosten senken und andererseits durch Lieferantenaudits für eine durchgängige Qualität sorgen.

  • Satz 3:
    Die Koordination der Tätigkeiten im Betriebsbereich gehörte bereits zu meinen Aufgaben als Stellvertreter des Versandleiters, daher sind meine Kenntisse im Bestandsmanagement genauso praxiserprobt wie meine Erfahrungen in der Steuerung gewerblicher Logistikmitarbeiter.“




Im Fokus: Was Sie künftig leisten werden

Weitere Argumentationslinien für die plausible Begründung von Wechselwünschen einschließlich dazugehöriger Beispiele und Selbst-Coachingübungen finden Sie im unten aufgeführten Praxisratgeber.

Erarbeiten auch Sie sich plausible Begründungen dafür, warum der angestrebte Wechsel für Sie eine konsequente Weiterentwicklung oder sogar einen echten Karrieresprung bedeutet und auf welche Weise die neue Firma von Ihren Erfolgen oder Kenntnissen profitieren kann.

Fazit: Der Blick nach vorn bewahrt Sie davor, ungewollt Fehlentwicklungen oder Konflikte der Vergangenheit zu thematisieren.

 

alle-fuehrunsgkraefte-vorlagen

 

Headhunter Bewerbung: Wechselgrund, Anschreiben, Lebenslauf, Telefoninterview, Vorstellungsgespräch, Management-Audit

Karriere: Wie mache ich Headhunter auf mich aufmerksam?

Headhunter Referenzen: Heute pflegen, morgen nutzen

Headhunter überzeugen: Warum wollen Sie wechseln?

Kurzer Lebenslauf für Headhunter: Vorlagen & Beispiele

Headhunter Interview: Bewerten Sie Ihren Vorstand

Headhunter Vorstellungsgespräch: Welche Fragen stellen Sie?

Management-Audit: Beispiele, 100 Fragen, sinnvolle Vorbereitung

5 Absagegründe, die Ihnen Headhunter verschweigen