Die fünf schlimmsten Fehler neuer Führungskräfte

Von Püttjer - Schnierda

Unausgesprochene Erwartungen erkennen ✓ Wünsche der neuen Vorgesetzten ✓ Widerstände von Kollegen ✓ eigene Ressourcen fokussiert und realistisch einsetzen ✓

 

Grundsätzlich wird von Managerinnen und Managern, also auch von neuen Führungskräften, erwartet, dass sie

  • Innovationen tatkräftig vorantreiben,

  • Prozesse systematisch optimieren,

  • Kosten permanent senken,

  • Wettbewerbsvorteile frühzeitig erkennen und nutzen,

  • Teammitglieder gezielt motivieren, weiterentwickeln und binden und

  • Strategien flexibel anpassen oder neu entwickeln.

Allerdings bestätigt die Arbeitspraxis häufig, dass frisch eingestellte Führungskräfte sich schnell in eine Sackgasse manövrieren können, wenn sie die hier aufgeführten und weitere Wünsche des neuen Arbeitgebers allzu zügig in Angriff nehmen.

Denn in der Anfangseuphorie wird häufig übersehen, dass es gilt, sich im Vorfeld die notwendige Rückendeckung vom Vorgesetzten sowie von Kollegen und Mitarbeitern zu sichern.

 




Fehler 1: Kein Plan für die ersten 100 Tage

Problem: Sie dürfen nicht von Anfang an im operativen Geschäft ertrinken.

Trotz intensiver Vorstellungsgespräche mit CEO, Inhaber, Geschäftsführer oder weiteren Managern der oberen oder mittleren Ebene, wird sich die tatsächliche Ausgangssituation im neuen Führungsjob im Detail anders darstellen.

Die blumigen Formulierungen und klar strukturierten Aufgabenfelder aus der Stellenanzeige und der Stellenbeschreibung im Arbeitsvertrag sind oft nur ein erster Hinweis auf die wirklichen Herausforderungen und dringendsten Aufgaben.

Lösung: Deshalb ist es wichtig, eine systematische Analyse der neuen Aufgaben durchzuführen und einen 100 Tage Plan (hier: kostenlose umfangreiche Checkliste) zu erstellen:

 




Fehler 2: Unausgesprochene Erwartungen des neuen Chefs

Problem: Die unrealistische Hoffnung, dass der oder die neue Neue alle bestehenden Probleme in kurzer Zeit löst, steht von Seiten des neuen Vorgesetzten immer im Raum.

Unklar ist häufig, welche Aufgaben vorrangig erledigt werden sollen, welche Projekte mit neuem Schwung versehen werden sollen und welche Change-Prozesse dringend in Angriff genommen werden sollen.

Lösung: Stellen Sie die wichtigsten Herausforderungen überblicksartig zusammen und suchen Sie das direkte Gespräch mit Ihrem neuen Vorgesetzten. Überlegen Sie sich schon vor dem Treffen erste Lösungsansätze für die einzelnen Kernaufgaben und Schlüsselprojekte.

 




Fehler 3: Alles auf einmal ändern wollen

Problem: Neueinsteiger, die zu viel in zu kurzer Zeit ändern zu wollen, überschätzen ihre Ressourcen.

Insbesondere sehr innovationsstarke, handlungsorientierte oder auch visionäre Managerinnen und Manager wollen in der neuen Firma von Anfang an für Veränderung sorgen.

Ankündigungen, Verlautbarungen oder gar Versprechungen, die nicht umgesetzt werden, führen zu einem einem Bumerang-Effekt und beschädigen ohne Not die Reputation der oder des Neuen.

Lösung: Priorisieren Sie deshalb Ihre Kernaufgaben, und überprüfen Sie in regelmäßigen Abständen, ob die Dringlichkeiten weiter gelten.

 

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Fehler 4: Widerstände unterschätzen

Problem: Der Faktor Mensch wird im beruflichen Alltag viel zu oft unterschätzt.

Menschen äußern sich in Gruppen anders als unter vier Augen. Als Führungskraft wissen Sie vermutlich längst, dass Zuhören eine der wichtigsten Fähigkeiten guter Führung ist.

Versuchen Sie so viel wie möglich darüber zu erfahren, warum bestimmte Projekte in der Vergangenheit nicht zu den angestrebten Erfolgen geführt haben.

Arbeiten Sie widersprüchliche Zielvorgaben heraus. Und überlegen Sie sich, wie Sie Widerstände überwinden können, indem Sie Win-Win-Lösungen für alle Stakeholder entwickeln.

Lösung: Suchen Sie das informelle Gespräch mit Führungskollegen und mit Mitarbeitern innerhalb und außerhalb Ihrer Abteilung, Ihres Teams oder Ihres Bereichs.

 

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Fehler 5: Keine Erfolgskommunikation

Problem: Gute Arbeit allein reicht nicht!

In unserer Beratungspraxis erleben wir immer wieder hervorragende Fachspezialisten, die in Führungsaufgaben „hereingestolpert“ sind. Diese Spezialisten erarbeiten erstklassige Lösungen, optimieren Prozesse systematisch und sorgen für nachhaltige Verbesserungen.

Allerdings verzichten fachlich geprägte Führungskräfte häufig auf die dazugehörige Erfolgskommunikation. Stattdessen fokussieren sie schon das nächste Problem, das dringend gelöst werden muss.

Gerade in einer neuen Position als Führungskraft sollte die Lösungskompetenz aber auch deutlich nach außen kommuniziert werden.

Lösung: Gewöhnen Sie sich daran, nicht nur von Problemen, Schwierigkeiten und Widerständen zu sprechen, sondern auch von Verbesserungen, Veränderungen und Lösungen. Damit etablieren Sie sich als gefragte Führungskraft mit ausgeprägter Hands-on-Mentalität.

Für Ihren neuen Führungsjob wünschen wir Ihnen viel Erfolg!

 

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