Beliebt im Arbeitszeugnis ▷ist bedenklich bis bösartig!

Von Püttjer - Schnierda

Unbeliebt oder beliebt? Wie möchten Sie beschrieben werden? Jenseits von Arbeitszeugnissen ist die Entscheidung vermutlich klar.

Denn wer möchte in seinem sozialen Umfeld schon als unerwünscht, unsympathisch oder gar unausstehlich wahrgenommen werden.

  • Aber warum kann das Wort "beliebt" in Zeugnissen so problematisch sein?

  • Und warum achten wir, freie Wortwahl vorausgesetzt, bei unseren Kundinnen und Kunden darauf, dass dieses Wort keinesfalls in der schriftlichen Bewertung vom Arbeitgeber auftaucht?

Profitieren Sie jetzt von unserem Insiderwissen aus 30 Jahren Bewerbungs- und Zeugnisberatung.

 

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Bei Kollegen war er stets beliebt

Es gibt zum wichtigen Thema Arbeitszeugnis mittlerweile "Generationenwissen", das ungeprüft und ungefiltert seit Jahrzehnten weitergegeben wird.

Seit werbefinanzierte Karriereblogger auf Klickzahlen zielen, ohne jemals selber ein qualifiziertes Arbeitszeugnis verfasst zu haben, nimmt das gefährliche Halbwissen unserer Einschätzung nach sogar noch deutlich zu.

 

Problem "beliebt"

So wird seit Jahrzehnten in Zeitungen und Zeitschriften und mittlerweile permanent in digitalen Jobbörsen, Karriereblogs und Bewerbungs-ABCs darauf verwiesen, dass bösartige Chefs in Arbeitszeugnissen diese Formulierungen verwenden würden.

  1. Note 5 - "Er hat sich stets bemüht." (mangelhaft)

  2. Note 5 - "Er war bei Mitarbeitern beliebt (mangelhaft)

 

Fakewissen

Auch wenn die Floskel "Er war stets bemüht" immer wieder sichere Lacher garantiert und die Probleme beim Verstehen der schwierigen Zeugnissprache durchaus anschaulich verdeutlicht, hat es diese Formulierung in einem wirklichen Arbeitszeugnis nie gegeben.

Gleiches gilt für die Formulierung "Herr Schmidt war bei seinen Mitarbeitern beliebt".

 

Wirkt trotzdem

Problematisch ist nun, dass viele Zeugnislaien innerhalb und außerhalb von Firmen glauben, dass das Wort "beliebt" grundsätzlich eine verdeckte Abwertung ist. Ganz egal in welchem Zusammenhang es auftaucht.

Dass es bei der "von Generation zu Generation überlieferten Formulierung" ursprünglich um eine überforderte Führungskraft ging, ist nur noch den allerwenigsten bekannt.

Denn erst die Kombination aus "Mitarbeiter" und "beliebt" würde die schwachen Leistungen einer Führungskraft ganz deutlich zum Ausdruck bringen.

 




Beliebt, geschätzt und anerkannt

Daher ist es in einem Arbeitszeugnis tatsächlich eine positive Aussage, wenn eine Vertriebsmitarbeiterin "wegen ihrer fachlichen Kompetenz und persönlichen Integrität auch bei Kunden stets geschätzt und beliebt war".

Allerdings taucht der Sympathiefaktor "beliebt" aus gutem Grund erst am Ende des persönlichen Verhaltens gegenüber Kunden und Geschäftspartnern (hier: 20 Beispiele) auf.

Im Vordergrund stehen klar erkennbar Fachwissen, Verlässlichkeit und Anerkennung.

Viel wichtiger als "Beliebtheit" sind in Zeugnissen daher "Anerkennung", "Respekt", "Achtung", "Kollegialität und "Loyalität".

 




Ist freundlich, kann also nichts

Wird der "Beliebtheitsbonus" dagegen ohne weitere Erläuterungen auffällig deutlich in den Vordergrund gerückt, werden viele Personalmitarbeiter oder Headhunter dabei vielleicht doch Hintergedanken vermuten.

Insbesondere dann, wenn noch weitere Merkwürdigkeiten im Zeugnis dazukommen, beispielsweise

 

Missverständlich

Daher sollten derart knappe Formulierungen in keinem Fall in einem Arbeitszeugnis enthalten sein.

  • "Er war im Kollegenkreis beliebt",

  • "Frau Müller war bei ihren Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern beliebt" oder auch

  • "Sie verhielt sich kollegial und war auch bei Kunden beliebt".

 




Bitte auf "beliebt" im Zeugnis verzichten!

Sie haben jetzt eine bessere Vorstellung davon, welche ungewollten Nebenwirkungen das Wort "beliebt" in Arbeitszeugnissen auslösen kann.

Daher werden Sie nachvollziehen können, warum wir beim Verfassen von Zeugnisentwürfen für Kunden grundsätzlich darauf verzichten.

Viel geeigneter sind Beschreibungen wie "geschätzt", "ankannt" oder "respektiert".

Insbesondere dann, wenn es sich um Bewertungen von Führungskräften, Projektleiterinnen, Teamleitern oder Fachkräften handelt.

Unsere Zeugnismuster führen Ihnen klar vor Augen, worauf es wirklich ankommt.

 

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Top-Muster

 

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inspirierend: 4 x Führungskräfte - 100 Aufgaben, 100 Erfolge

hilfreich: 4 x Fachkräfte - 100 Aufgaben, 100 Erfolge

 

nützlich: 4 x Arbeitszeugnis gewerbliche Mitarbeiter Technik

aktiv: 4 x Arbeitszeugnis kaufmännische Mitarbeiter

 




Weiter wichtig: Aufgaben und Schlussabsatz

Achten Sie darauf, dass Ihr persönliches Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Mitarbeitern, Kollegen und gegebenenfalls auch Kunden, Dienstleistern und Geschäftspartnern positiv ausgedrückt wird.

Idealerweise ohne das missverständliche Wort "beliebt".

Ebenso im Blickpunkt sollten Sie den Aufgabenteil, die Einzelnoten, die Gesamtnote und die wichtigen Schlussformulierungen haben.

Da Sie von Ihren Arbeitszeugnissen ein Arbeitsleben lang begleitet werden, sollten Sie bei diesem Expertenthema Profiwissen vertrauen.

Unserer Erfahrung nach haben "Empfehlungen" im Internet nur dann Relevanz, wenn die Autorin oder der Autor auch persönlich Zeugnisse analysiert, optimiert oder vollständig verfasst.

Diese Artikel aus unserer 30-jährigen Beratungspraxis helfen Ihnen professionell weiter.

 

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