Das Wichtigste in Kürze
➡️ Bedeutung im Arbeitszeugnis + Note: "Er stellte persönliche Interessen stets zurück."
❓ Was ist richtig? "stellte persönliche Belange bei Notwendigkeit zurück" oder "stellte im Firmeninteresse jederzeit bereitwillig persönliche Interessen zurück"
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In manchen Arbeitszeugnissen finden sich Formulierungen wie "Er stellte bereitwillig persönliche Interessen zurück."
Oder auch ausführlicher: "Er stellte im Firmeninteresse jederzeit bereitwillig persönliche Interessen zurück und war immer bereit, auch zusätzliche Aufgaben zu übernehmen."
Fragen: stellte persönliche Interessen zurück
Was bedeutet es im Arbeitszeugnis, wenn "persönliche Interessen oder persönliche Belange stets bereitwillig zurückgestellt werden"? Hier wird eindeutig die Note "gut" gegeben, weil im Firmeninteresse freiwillig Überstunden und Mehrarbeit geleistet werden.
Welcher Note entspricht die Formulierung "stellte bei starker Notwendigkeit persönliche Belange zurück"? Hier fehlt das wichtige "stets" und es müssen erst "starke Gründe" des Arbeitgebers gebracht werden, damit der Arbeitnehmer überhaupt zusätzlich aktiv wird. Daher wird mit dieser Formulierung eine unterdurchschnittliche Leistungsbereitschaft ausgedrückt, also leider nur die Note "mangelhaft" vergeben.
Und worauf sollten Arbeitnehmer besonders achten? Eine "sehr gute" oder "gute" Note benötigt Zeitwörter wie "jederzeit" oder "stets" und idealerweise zusätzlich den Hinweis "im Firmeninteresse stets bereitwillig persönliche Belange zurück."
Stellte bereitwillig persönliche Interessen zurück: Note
Sehr gut: "Er stellte im Firmeninteresse jederzeit bereitwillig persönliche Interessen zurück und war immer bereit, auch zusätzliche Aufgaben zu übernehmen."
Gut: "Er stellte im Firmeninteresse jederzeit persönliche Interessen zurück und übernahm regelmäßig zusätzliche Aufgaben."
Befriedigend: "Er stellte bereitwillig persönliche Interessen zurück."
Ausreichend: "Er stellte bei Notwendigkeit persönliche Interessen zurück."
Mangelhaft: "Er stellte bei starker Notwendigkeit persönliche Interessen zurück."
Wenn Arbeitnehmern bestätigt wird, dass sie häufig persönliche Interessen gegenüber Firmeninteressen zurückgestellt haben, werden wichtige Kompetenzen im Zeugnis betont.
Die Eigenmotivation (Leistungsbereitschaft), die Belastbarkeit (Leistungsfähigkeit) oder auch die Arbeitsqualität (Tempo, Menge).
Insbesondere Arbeitseinsätze an Wochenenden, die zusätzliche Vertretung von Teamkollegen im Krankheitsfall oder Urlaub und regelmäßig geleistete Überstunden werden im Arbeitszeugnis mit der Formulierung "stellte persönliche Interessen zurück" gewürdigt.
Außertarifliche Mitarbeiter erhalten für Überstunden keine zusätzliche Vergütung.
Deshalb sollte im Arbeitszeugnis für Führungskräfte mit "Er stellte jederzeit bereitwillig persönliche Interessen zurück" idealerweise das besondere Engagement für das Firmeninteresse betont werden.
Ebenso sollte im Zeugnis Teamleiter ein Hinweis auf das Zurückstellen persönlicher Interessen zu finden sein.
Ergänzt werden kann die außerordentliche Leistungsbereitschaft mit einem Hinweis auf das "stets loyale Verhalten" gegenüber dem Unternehmen.
Ist es ein Fehler im Zeugnis, wenn das Zurückstellen von persönlichen Interessen im Arbeitszeugnis für Fachkräfte gar nicht angesprochen wird?
Klare Antwort: Nein!
Hier reicht es aus, die Arbeitsmotivation, die Belastbarkeit und die Arbeitsweise mit "sehr guten" oder "guten" Formulierungen zu bewerten.
Und insbesondere erreichte Ziele, Verbesserungen und Erfolge mit Formulierungen wie "Besonders hervorzuheben ist" zu betonen.
Wenn Sie mit Ihrem Arbeits- oder Zwischenzeugnis nicht einverstanden sind, lohnt es sich häufig, mit einem konkreten Gegenvorschlag Änderungen einzufordern.
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