Produktiv mit Störern umgehen? ✓ unverzichtbar: Selbsterkenntnis ✓ Taktik: abgestuftes Verhalten ✓ Grenzen aufzeigen ✓
„Ich kann mit jedem Menschen gut umgehen!“
„Mich stört überhaupt nichts an anderen!“ oder auch
„Jeder hat seine Eigenarten!“
Statements dieser Art lassen vielleicht zunächst vermuten, dass die Bewerberin oder der Bewerber ein sehr sonniges Gemüt hat, sich also von nichts aus der Ruhe bringen lässt.
Für die Mehrzahl der Bewerber gilt allerdings, dass entsprechende Antworten in Vorstellungsgesprächen vermutlich eher zu kurz greifen – und damit unreflektiert und somit leider unglaubwürdig wirken.
Diese Störungen, Probleme, Auseinandersetzungen oder Machtproben gibt es regelmäßig im Arbeitsalltag.
Eine Mitarbeiterin hält Terminvorgaben grundsätzlich nicht ein.
Ein Kollege streitet sich permanent mit anderen.
Eine Frischluftfanatiker reißt ständig alle Fenster auf.
Ein fröstelndes Teammitglied dreht in unbemerkten Momenten die Heizung ständig auf die Höchsttemperatur.
Ein Kunde behauptet grundsätzlich, schlecht behandelt zu werden.
Eine Kollegin möchte in der wichtigen Schlussphase eines Kundenauftrages keine Überstunden leisten,
Ein Vorgesetzter reagiert unter Stress häufig aggressiv und ausfallend.
Eine Chefin beklagt in jeder Kantinenpause den fehlenden Zusammenhalt im Team.
Insbesondere Führungskräfte mit einigen Jahren Berufs- und Führungserfahrung, aber auch Fachspezialisten, die in ihrem Arbeitsfeld Bestleistungen erbringen sollen, wissen, dass es dabei auch auf das richtige Team und die passende Stimmung unter den Kollegen ankommt.
Und leider ist es manchmal so, dass ein nerviger Kollege oder eine launische Kollegin durchaus als Störfaktor wirken können, insbesondere dann, wenn dieses destruktive Verhalten permanent zur Schau gestellt wird.
Daher ist es in Vorstellungsgesprächen durchaus von Interesse herauszufinden, wie Sie mit Nervensägen umgehen und welches Verhaltensrepertoire Sie sich im Laufe der Zeit zugelegt haben.
Denn ein Frontalangriff auf Quengler, Quälgeister und Unruhestifter führt nur selten zum gewünschten Ziel.
Eine konstruktive und produktive Teamstimmung wird nämlich nicht entstehen, wenn Sie bei jedem Angriff auf Ihre Nerven gleich mit voller Kraft zurückschlagen.
Zeigen Sie daher mit Ihren Antworten, dass Sie einerseits mit sehr unterschiedlichen menschlichen Eigenarten, Merkwürdigkeiten oder auch „Macken“ zurechtkommen.
Und betonen Sie andererseits, dass Sie über ein abgestimmtes Verhaltensrepertoire verfügen, wenn es darum geht, anderen ihre Grenzen aufzuzeigen – oder einfach einmal zum Schweigen zu bringen.
So verdeutlichen Sie, wie Sie Ihre Stärken im Arbeitsalltag produktiv einsetzen.
Überlegen Sie sich daher im Vorfeld von Vorstellungsgesprächen konkrete Beispiele, die veranschaulichen, wie Sie in entsprechenden beruflichen Situationen gehandelt haben.
Zahlreiche Beispielformulierungen und Anregungen für eigene Antworten bekommen Sie in unseren E-Learnings Vorstellungsgespräch. Auch zu den wichtigen Themenblöcken Schwächen/Stärken, Eigenmotivation und zur wichtigen Gehaltsfrage.