Wechselmotivation begründen ▷21 Beispiele + Antworten

Von Püttjer - Schnierda

❓ Die Frage "Warum wollen Sie Ihren Arbeitgeber verlassen?" wird Bewerbern regelmäßig gestellt.

➡️ Beispielanwort: In den letzten Jahren habe ich Kundenwünsche termintreu und budgetsicher realisiert. Diese Erfahrungen passen sehr gut zu der ausgeschriebenen Stelle. Weiter nützlich sind meine aktuellen Kenntnisse in A und B. Begeistert hat mich an der Stellenausschreibung, dass ich bei Ihnen auch eigenständig C und D verantworte. Meinen Arbeitgeber möchte ich verlassen, weil meine Entwicklungsmöglichkeiten hier ausgereizt sind.

➡️ EXTRA: So antworten, wenn der momentane Arbeitgeber wirklich mies ist!

 

wechselmotivation

 




Warum wollen Sie Ihren Arbeitgeber verlassen? Beispiele

Beispiele warum Arbeitgeber verlassen werden: Meine Arbeitskollegen öden mich nur noch an! Meine Vorgesetzte gibt meine Ideen beim Chef ständig als eigene aus! Mein Teamleiter und ist zur Führung total unfähig! Ich habe es von Anfang an bereut, den Arbeitsvertrag überhaupt unterschrieben zu haben!

Einerseits ist es unumgänglich, auf die schwierige Frage "Was ist der wirkliche Grund, dass Sie das Unternehmen verlasssen wollen?" glaubwürdig zu antworten.

Denn sonst wird vermutet, dass es keine allgemeinen Probleme am Arbeitsplatz gab, sondern "Sie" das Problem sind.

Andererseits sind zu ehrliche, zu offene und zu emotionale Antworten natürlich keinesfalls zu empfehlen.

Insbesondere bei den folgenden Gründen und Beispielen für eine typische Wechselmotivation.

 

Beispiele für Wechselmotivation: So NICHT antworten!

  1. Arbeitsbelastung ist zu hoch

  2. Probleme mit dem Team

  3. Mobbing am Arbeitsplatz

  4. Mangelnde Wertschätzung durch Chef

  5. Bossing durch Chefin

  6. Schlechte Auftragslage

  7. Neuer Teamleiter ist unfähig

  8. Neue Abteilungsleiterin hat eigene Lieblinge mitgebracht

  9. Firma ist in Insolvenz

  10. Viele Kolleginnen und Kollegen habe sich schon einen neuen Job gesucht

  11. Nach Übernahme drohen Entlassungen

  12. Überforderung durch immer mehr Arbeitsaufgaben

  13. Unterforderung und Langeweile

  14. Gesundheitheitliche Probleme

  15. Keine Gehaltssteigerung möglich

 

Wie begründe ich meine Wechselmotivation? Hauptgrund ist idealerweise der neue Job und die damit verbundenen Herausforderungen.

Betonen Sie Ihre Begeisterung für die neuen Aufgaben. Und die Möglichkeit, Ihre vielfältigen Erfahrungen passgenau einzubringen.

Ebenso glaubwürdig ist ein Verweis auf die innovativen Produkte, die passgenauen Dienstleistungen oder das am Markt exzellent aufgestellte Unternehmen. 

 




Antwort: 9 x DARUM will ich meinen Arbeitgeber verlassen

Gute Antworten: Ihre Wechselmotivation

  1. "Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, den Job zu wechseln. Ich suche aber nicht irgendeinen neuen Arbeitsplatz, sondern wirklich eine Verbesserung. Es ist kein Geheimnis, dass Ihr Unternehmen am Markt sehr zukunftsfähig aufgestellt ist. Da möchte ich unbedingt mitarbeiten und meine Erfahrungen und meine konstruktive Mitarbeit aktiv einbringen."

  2. "Ich habe jetzt vier Jahre intensiv mitgearbeitet und möchte meine umfassenden Erfahrungen in Ihr Unternehmen als ABC einbringen, aber auch weiter ausbauen. Einen beruflichen Stillstand will ich einfach nicht riskieren."

  3. "Mein momentaner Arbeitgeber ist in einer Umbruchsituation und mir und anderen ist nicht ganz klar, wohin die Reise des Unternehmens gehen soll. Einige Kollegen haben schon gekündigt und auch ich suche einen wirtschaftlich solider aufgestellten Arbeitgeber. Viele Aufgaben der ausgeschriebenen Stelle bearbeite ich bereits jetzt. Weiter kenne ich mich auch gut mit D und E aus."

  4. "Ich habe schon die Ausbildung bei meinem momentanen Arbeitgeber durchlaufen und dann zwei Jahre mitgearbeitet. Jetzt ist es einfach Zeit für einen Wechsel. An Ihrer Stellenausschreibung hat mich begeistert, dass"

  5. "Ich möchte mehr Projektverantwortung übernehmen, dass geht in meiner momentanen Stelle nicht."

  6. "Insgesamt habe ich jetzt 24 Jahre Berufserfahrung, in allen meinen sechs beruflichen Positionen habe ich mich schnell in neue Aufgaben und Abläufe gearbeitet und mir in kurzer Zeit einen guten Draht zu den Kollegen und Vorgesetzten erarbeitet. Jetzt möchte ich erneut wechseln, da ich Ihren exzellenten Ruf in der Branche schon lange kenne und die ausgeschriebene Stelle aus meiner Sicht perfekt zu meinen umfangreichen internationalen Erfahrungen und detaillierten Kenntnissen im Arbeitsfeld XYZ passt."

Hinweis: Weitere drei Antworten finden Sie weiter unten.

Orientieren Sie sich an unseren Tipps und Beispielen für gelungene Vorstellungsgespräche.

 

pdf-vorstellungsgespraech-alle-muster

 

 




STRATEGIE: Verlassen ist gut, aber ankommen ist besser

Wenn die Frage nach dem Grund für den Wechsel des Arbeitgebers halbwegs zufrieden beantwortet worden ist, werden Sie in der Regel gründlich danach gefragt, warum Sie sich bei gerade diesem Unternehmen für gerade diesen Job beworben haben.

Denn nicht nur Ihre "Schubmotivation" (weg vom alten Job) wird in Vorstellungsgesprächen hinterfragt. Ebenso wichtig ist Ihre "Zugmotivation" (hin zu einem neuem Job).

Deshalb ist Ihre Selbstpräsentation im Job-Interview gefragt, die Sie immer als einminütige und dreiminütige Version vorbereiten sollten.

Die längere Version kommt als Antwort auf diese Fragen zum Einsatz.

 

Und die kurze Version sollte fokussiert verdeutlichen, was Sie an Ihrem Arbeitsplatz für den Erfolg des Unternehmens beisteuern werden.

 

pdf-selbstpraesentation-alle-muster

 

 




Manchmal doch: Ehrliche Antworten

In unseren Bewerbungscoachings verfolgen wir natürlich das Ziel, dass die von uns betreuten Kunden durch taktische Antworten keine unnötigen Risiken eingehen.

Nicht unbedingt muss die Frage nach dem Grund für das Verlassen des momentanen oder letzten Arbeitgebers bis ins kleinste Detail ehrlich beantwortet werden.

Allerdings gibt es in Sondersituationen doch Ausnahmen von diesem Vorgehen.

 

Beispielsweise dann, wenn

  • der erneute Jobwechsel schon aus der Probezeit heraus stattfinden soll,

  • der Bewerber in den letzten Jahren häufiger den Job gewechselt hat,

  • die Bewerberin ganz offensichtlich die Kündigung erhalten hat.

 

In diesen Fällen hilft eher der Weg nach vorne, also ein klares Bekenntnis zu den Gründen den unausweichlich notwendigen Wechsel.

  1. "Tatsächlich bin ich von einem Vorgesetzten eingestellt worden, der mittlerweile selbst das Unternehmen verlassen hat. Leider hat mir sein Nachfolger gleich in der Probezeit gekündigt. Vermutlich möchte er jemand anderen auf der Stelle haben. Die ganz genauen Gründe kenne ich nicht. Glücklicherweise habe ich Ihre Stellenausschreibung gefunden und sehe hier sehr viele Übereinstimmungen zu meinen beruflichen Erfahrungen und Kenntnissen. Beispielsweise verfüge ich über ... "

  2. "Es stimmt leider, dass ich in den vergangenen Jahren dreimal den Job gewechselt habe. Das erste Mal ganz bewusst, um mich bei einem neuen Arbeitgeber weiterzuentwickeln. Leider ging der dann in Insolvenz. Die zweite Stelle passte nicht ganz, aber ich hoffte darauf, dass es mit gutem Willen schon gehen würde. Das hat leider nicht geklappt. Und jetzt muss ich nach acht Monaten schon wieder einen neuen Arbeitgeber finden, da die Firma die Coronakrise wirtschaftlich nicht überlebt hat. Dennoch passen meine fundierten Kenntnisse in den Bereichen ... und ... sicherlich gut zu der Stelle bei Ihnen. Auch mit ... und ... kenne ich mich gut. Sie können auf mein außerordentliches Engagement und meinen Teamgeist wirklich zählen."

  3. "Ganz freiwillig habe ich mich nicht auf die Suche nach einem neuen Job gemacht. Der Geschäftsführer hat mehreren Mitarbeitern gekündigt, darunter auch mir, um das Unternehmen zu verkleinern. Andererseits verfüge ich über sehr viel praktische Erfahrung in den Bereichen ..., ... und ... Ich kenne mein Arbeitsfeld und die damit verbundenen Aufgaben sehr gut und möchte Sie wirklich mit voller Kraft unterstützen!"

 




    Nachgehakt: ANSCHLUSSFRAGEN zur Wechselmotivation

    Sie wissen jetzt genauer, wie Sie die Frage "Warum wollen Sie Ihren momentanen Arbeitgeber verlassen?" nachvollziehbar beantworten werden.

    Oft werden Ihnen weitere psychologische Fragen gestellt, die in eine ähnliche Richtung gehen. So wird überprüft, ob Ihre Wechselmotivation wirklich schlüssig ist.

    Beantworten Sie Fragen zu Problemen, Konflikten oder Krisen grundsätzlich eher taktisch und nicht zu detailliert.

    Und achten Sie ebenso darauf, immer wieder den Blick nach vorne zu richten. Also die Kenntnisse, Erfolge, Resultate, Erfahrungen und Stärken ins Gespräch zu bringen, die für die ausgeschriebene Position wichtig sind.

    Nutzen Sie dabei auch unsere PDF-Downloads für Selbstpräsentationen und unsere E-Learnings Vorstellungsgespräch. Hunderte von Beispielen und Formulierungen bereiten Sie passgenau vor.

     

    Wechselmotivation: ähnliche Fragen

    1. Was gefällt Ihnen in Ihrem momentanen / letzten Job am wenigsten?

    2. Was war Ihr größter Misserfolg?

    3. Wo sehen Sie Ihre größte Schwäche?

    4. Was erwarten Sie von Ihrem neuen Vorgesetzten?

    5. Was können Ihre Kollegen von Ihnen lernen?

    6. Warum haben Sie so oft den Job gewechselt?

    7. Welche drei positiven Charaktereigenschaften fehlen Ihnen?

    8. Wo sehen Sie Ihre Stärken?

    9. Und wo Ihre Schwächen?

    10. Schwierige Fragen: 44 Beispiele

     

    pdf-vorstellungsgespraech-alle-muster

     

    alle-fuehrunsgkraefte-vorlagen

     

    Für Ihre Bewerbungsgespräche wünschen wir Ihnen viel Erfolg!

    Gerne berät der Bewerbungsprofi Christian Püttjer auch Sie per Videocall, telefonisch oder persönlich: Alle Beratungsangebote - auf einen Blick.