Frustrationstoleranz steigern ▷ ÜBEN, weniger zu ärgern

Von Püttjer - Schnierda

➡️ Frustrationstoleranz stärken: 9 Übungen

➡️ Mit Frust umgehen: 7 Beispiele

➡️ Bedeutung und Definition von Frustrationstoleranz

➡️ Psychologie: Frustrierende Erlebnisse und Persönlichkeit

EXTRA: Diese Stärken sorgen für weniger Enttäuschungen und machen resilienter

 

frustrationstoleranz

 




Was ist Frustrationstoleranz? Bedeutung

Definition: Menschen mit geringer Frustrationstoleranz verzweifeln schneller als andere an Aufgaben und Herausforderungen und brechen sie ab, wenn dazugehörige Schwierigkeiten oder Widerstände auftauchen.

Im anerkannten psychologischen Persönlichkeitstest Big-Five lässt sich die Frustrationstolereranz vorrangig zwei zentralen Persönlichkeitsmerkmalen zuordnen. Erstens der emotionalen Stabilität und zweitens der Offenheit für Neues.

 

Zu schnell frustriert?

"Oft zerstören eher Zweifel die eigenen Träume - und nicht die gemachten Fehler."

 




Frustrationstoleranz: Beispiele

Was sind die Ursachen mangelnder Frustrationstoleranz? Ängste, akute Belastung, permanenter Stress und Leistungsdruck sind typische Ursachen.

In jüngerer Zeit wird auch das Missverhältnis zwischen vermeintlich "perfekten digitalen Welten" und den "üblichen Schwierigkeiten" des realen zwischenmenschlichen Lebens als Ursache mangelnder Frustrationstoleranz genannt. Beispielhaft hierzu: Medienerziehung: Senkt das Smartphone die Frustrationstoleranz?

Idealerweise sollten Menschen mit einer geringeren Frustrationstoleranz geduldige Menschen in ihrer Nähe zu haben.

Warum ist eine niedrige Frustrationstoleranz problematisch? Menschen mit geringer Frustrationstoleranz richten oft Wut und Aggressionen nach außen, gegen andere, oder nach innen, gegen sich selbst.

Welche Reaktionsmuster sind typisch? Permanent enttäuschte Menschen fühlen sich wie in einer mentalen Sackgasse ohne Ausweg. Daher ist das Leiden an permanenten Selbstzweifeln ein typisches Reaktionsmuster. Oft ist das innerliche Leiden mit einem ständigen Angriffsmodus zur vermeintlichen Selbstverteidigung verbunden.

 

Frustrationstoleranz Beispiele

  1. Ausdauer: Menschen mit niedriger Frustrationstoleranz geben bei Problemen vorschnell auf.

  2. Aggression: Werden persönliche Ziele immer wieder nicht erreicht, zeigt sich bei schnell frustrierten Menschen auf Dauer aggressives Verhalten.

  3. Belohnung: Sich selbst oder Kinder für erreichte Ziele zu belohnen ist sinnvoll. Aber die Belohnung kann auch bewusst reduziert oder verschoben werden, um höhere Ziele zu erreichen: Selbstdisziplin.

  4. Stressresistenz: Menschen mit geringer Frustrationstoleranz sind weniger belastbarer als andere.

  5. Kreativ: Menschen, die emotional gelassener reagieren, wissen dagegen, dass aus Rückschlägen oft neue und kreative Lösungen entstehen.

  6. Selbst-Bewusst: Das Aushalten frustrierender Erfahrungen hilft bei der Entwicklung der individuellen Persönlichkeit. Das eigene "Selbst" wird so deutlich differenzierter "bewusst".

  7. Selbstkompetenz: Menschen mit stärkerer Frustrationstoleranz verfügen über eine ausgeprägtere Konfliktfähigkeit. Auch sich selbst gegenüber.

 




Üben: Frustrationstoleranz steigern

Nutzen Sie unsere Übungen, um Ihre Frustrationstoleranz zu stärken und zu steigern.

Auch wenn die menschliche Persönlichkeit sich nicht über Nacht ändern lässt, sind mit innerem Antrieb und beharrlicher Ausdauer bemerkenswerte Veränderungen möglich.

Stärken können ausgebaut und an manchen Schwächen kann - und sollte - konstruktiv gearbeitet werden.

 

Frustrationstoleranz üben und stärken: 9 Übungen

  1. Geringe Frustrationstoleranz: Üben Sie, eigene Gefühle, grundsätzlich zu akzeptieren, auch wenn diese negativ sind!

  2. Mindset ändern: "Bedanken" Sie sich bei Fehlern, unerwarteten Entwicklungen und ungeplanten Problemen. Denn im Nachhinein wächst Ihre Persönlichkeit daran! Stichwort: "growth Mindset".

  3. Blick in die Vergangenheit: Rufen Sie sich bei Frust in Erinnerung, was Sie schon alles erreicht haben!

  4. Teilziele: Eine bewährte Übung zur Stärkung der Frustrationstoleranz ist das häufigere Arbeiten mit spezifischen Teilzielen. Schritt für Schritt zum Erfolg!

  5. Vergleiche vermeiden: Jeder Mensch ist verschieden, auch Sie! Vermeiden Sie das Gedankenkarusell der unproduktiven Vergleiche.

  6. Atemübungen: Probieren Sie Entspannungstechniken aus, die Ihnen helfen!

  7. Überforderung: Üben Sie, Frustgefühle bewusst zuzulassen. Wechseln Sie dann von der Gefühls- zur Sachebene. Analysieren Sie, was Sie im Detail stresst!

  8. Zu hohe Ansprüche: Lösen Sie sich von tödlichem Perfektionismus. Üben Sie, ganz bewusst nur 80-prozentige Leistungen zu erbringen.

  9. Unterstützer: Weniger Frust im guten Team. Suchen Sie sich Gleichgesinnte, die Sie unterstützen und motivieren!

 




Psychologie der Frustrationstoleranz

Der Begriff Frustrationstoleranz wurde 1938 vom Psychologen und Psychotherapeuten Saul Rosenzweig geprägt.

Toleranz kommt vom lateinischen tolerare und meint "ertragen" oder "erdulden".

 

Geringe Frustrationstoleranz

Eine geringe Toleranz gegenüber frustrierenden Erlebnissen ist kennzeichend für eine Ich-Schwäche, also mangelndes Selbstbewusstsein.

Übungen und Lernprozesse steigern die Frustrationstoleranz, beispielsweise helfen Belohnungsaufschub oder Belohnungsreduktion.

Kinder und Erwachsene mit niedriger Enttäuschungskraft neigen zu  Anstrengungs- und oft auch Vermeidungsverhalten. Teilweise auch zu aggressivem Verhalten.

Je stärker Frustrationstoleranz entwickelt ist, umso weniger zeigen sich Überforderung und aggressive Verhaltensformen.

 

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Weniger Frust durch andere Stärken

Bauen Sie Ihre Frustrationstoleranz aus, indem Sie ergänzende Stärken nutzen.

  1. Denken Sie daran, dass Fehler immer nur Vorstufen für neue Erfahrungen sind: Offen für Neues.

  2. Begegnen Sie sich häufiger selbst mit einem Lächeln: Freundliches Auftreten.

  3. Bitten Sie aktiv um Rat: Teamplayer.

  4. Suchen Sie bei Problemen nicht Schuldige, sondern Lösungen: Fehlerkultur.

  5. Äußern Sie Kritik möglichst sachlich und im Vertrauen und äußern Sie spezifisch, welches Verhalten Sie künftig wünschen: Konstruktiv kritisieren.

  6. Berücksichtigen Sie kulturelle Unterschiede: Interkulturelle Kompetenz.

  7. Suchen Sie nach persönlichen Konflikten von sich aus den Weg zurück auf die Sachebene: Konfliktfähigkeit.

  8. Behandeln Sie sich selbst und andere Menschen respektvoll: Wertschätzung.

 

Was ist (m)eine Persönlichkeit?

Persönlichkeit ist die individuelle Art, wie Menschen fühlen, denken und handeln und sich an ihre Umwelt anpassen.

Hierbei werden Persönlichkeitseigenschaften herangezogen, die sich als wiederholte Verhaltenstendenzen zeigen, die über einen längeren Zeitraum und in verschiedenen Situationen immer wieder zu beobachten sind.

 

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