An Schwächen arbeiten: ändern, herausfinden, erkennen, akzeptieren

Von Püttjer - Schnierda

Sind Schwächen naturgegeben und einfach hinzunehmen? Oder kann man an Schwächen arbeiten, sie abmildern und so abschwächen?

  • Wir erläutern Ihnen, wie Sie Schwächen erkennen, herausfinden und eingrenzen.

  • Weiter machen wir Sie mit den wichtigen Perspektiven "Problemzentrierung" und "Lösungsorientierung" vertraut.

  • Und helfen Ihnen dabei, hinderliche Denkmuster, Verhaltensmuster und Gefühlsmuster zu unterscheiden.

Lassen Sie sich von uns motivieren, damit Sie gezielt an Schwächen arbeiten und diese abmildern können.

 

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Unsinn: Stärken ausbauen, Schwächen akzeptieren

Es gibt viele "Weisheiten" im Internet, die gerne unreflektiert und oft wiederholt werden. Dazu gehört auch die Empfehlung:

"Akzeptieren Sie Ihre Schwächen einfach, da können Sie eh nichts ändern. Und bauen Sie lieber Ihre Stärken aus. Alles andere bringt eh nichts!"

 

1. Erfolgreich an Schwächen gearbeitet

Diese oberflächlichen und unreflektierten Statements zum Thema "An Schwächen arbeiten" überzeugen uns nicht.

Es gibt unzählige Beispiele dafür, wie Menschen erfolgreich an ihrer Persönlichkeit und ihren Schwächen gearbeitet und diese abgemildert haben.

Beispielsweise haben

  • viele Legastheniker mit viel Einsatz ihre Rechtschreibung verbessert,

  • manche Sportmuffel doch eine passende Sportart entdeckt,

  • einige Raucher aufgehört zur klassischen oder E-Zigarette zu greifen,

  • einzelne Choleriker sich mit speziellen Techniken und viel Willenskraft besser im Griff,

  • manche Übergewichtige massiv abgenommen und das Gewicht auch gehalten,

  • einige Straftäter den Weg in ein "normales" Leben geschafft,

  • manche Drogensüchtige aufgehört, Drogen zu konsumieren,

  • einige Männer sich erfolgreich bemüht, mehr über Gefühle in der Beziehung zu sprechen und

  • haben einige Frauen es geschafft, weniger zu klammern und ihren Partnern bewusst mehr Freiraum zu geben.

 

2. Realistische Ziele

In der Regel wird ein 50-jähriger Mann nicht mehr so schnell das Tanzen lernen, wie ein junger Mensch.

Eine 60-Jährige wird spanische Vokabeln nicht so schnell aufnehmen, wie eine disziplinierte Oberstufenschülerin.

Und ein 70-jähriger Rentner wird die 100-Meter-Strecke keinesfalls wie ein 18-Jähriger rennen.

Dennoch lernen viele mittelalte und ältere Menschen das Tanzen oder eine neue Fremdsprache. Und probieren auch neue sportliche Aktivitäten aus.

Grundsätzlich gelingt mit Selbstdisziplin, Routine und einem unterstützenden Umfeld immer mehr als viele Menschen glauben.

 




Welche Schwächen habe ich?

Da wir seit 30 Jahren in den Themen Bewerbung und berufliche Kommunikation beraten, coachen und trainieren, wissen wir, dass viele Menschen mit ihren persönlichen Schwächen hadern.

 

Herausfinden: Persönliche Schwächen

Ganz unabhängig von Vorstellungsgesprächen ist es durchaus sinnvoll, ab und an den eigenen Schwächen genauer auf die Spur zu kommen.

Hier haben wir einige Schwächen für Sie aufzählt. Wenn Sie auf den darauf folgenden Button klicken, bekommen Sie kostenlos eine PDF-Datei mit 100 Schwächen, die übersichtlich aufgelistet sind.

 

Persönliche Schwächen

  1. aufbrausend

  2. begeisterungslos

  3. besorgt

  4. detailorientiert

  5. direkt

  6. durchsetzungsschwach

  7. gedankenlos

  8. gleichgültig

  9. ideenlos

  10. inkonsequent

  11. langsam

  12. nicht anpassungsfähig

  13. nicht belastbar

  14. nicht einfühlsam

  15. nicht kritikfähig

  16. passiv

  17. perfektionistisch

  18. pessimistisch

  19. problemzentriert

  20. schüchtern

  21. unbeherrscht

  22. undiplomatisch

  23. unflexibel

  24. unkonzentriert

  25. unkritisch

  26. unmotiviert

  27. unnahbar

  28. unorganisiert

  29. unverbindlich

  30. vorschnell

 

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Mindset: Ziel erreichen oder Schwäche abmildern

Zunächst ein Perspektivwechsel, weg von der Schwächenfokussierung und hin zur Zielfokussierung.

Die Erfahrung zeigt, dass sich viele Menschen dann intensiver mit einzelnen Schwächen beschäftigen, wenn immer wieder die gleichen Probleme, Konflikte oder Schwierigkeiten auftauchen.

Im Vordergrund steht also nicht ein Schwächenetikett wie "schüchtern", "aufbrausend" oder "unorganisiert" sondern ein wirkliches Problem.

Beispielsweise fühlen sich Menschen einsam, möchten ihre Freizeit mit Gleichgesinnten verbringen, suchen Freunde und Bekannte oder sogar einen Partner oder eine Partnerin.

 

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Ziele einkreisen

Wenn Ihr persönliches Ziel deutlicher eingekreist ist, können Sie überlegen, wie es sich erreichen lässt. Denn üblicherweise gibt es mehr als eine Möglichkeit.

Wenn Sie neue Menschen kennenlernen möchten, können Sie beispielsweise

  • eine Gruppenreise buchen,

  • einen Fitnessclub besuchen,

  • an einem Volkshochschulkurs teilnehmen,

  • ins Museum gehen,

  • in den Botanischen Garten gehen und an einer Führung teilnehmen,

  • einen Flirtkurs besuchen,

  • frühere Bekannte aktivieren oder

  • sich einem kontaktfreudigen Menschen anschließen und so neue Bekanntschaften eingehen.

 

Problemzentriert

Es gibt allerdings Menschen, die eher problemzentriert und schwächenfokussiert sind. Schließlich hat dieses Verhalten auch Vorteile.

Wer regelmäßig und lautstark seine Schwächen beschwört, bleibt häufig nicht allein und wird von ähnlich empfindenden Menschen Trost und Mitgefühl bekommen.

Allerdings hilft das Verständnis Dritter nicht unbedingt dabei, das eigene Verhalten zu verändern.

Deshalb sprechen pädagogische und psychologische Profis eher davon, dass Verhaltensalternativen ("Growth Mindset") ausprobiert werden - und nicht Verhaltensmuster einfach "gelöscht" werden.

Es geht dabei vorrangig um neue Optionen, andere Möglichkeiten und erweiterte Chancen.

 




Selbstmotivation: Erste Erfolge feiern

Idealerweise setzen Sie die Erfolgsspirale für Veränderungen mit realistischen und kleineren Erfolgen in Gang.

Loben Sie sich bewusst dafür, wenn Sie etwas ändern oder neu ausprobieren. Geben Sie sich etwas Zeit und verfolgen Sie die motivierende Erfolgsspirale der kleinen Schritte.

 

Tricks der Veränderung

Es gibt bewährte Tricks und Techniken, um Gewohnheiten und Verhalten zu verändern.

  1. Denkmuster: Reflektieren Sie Ihr Selbstkonzept. Und versuchen Sie anders zu denken, weniger pessimistisch, gelassener oder sogar zuversichtlich.

  2. Verhaltensmuster: Bauen Sie Ihre Selbstkompetenz aus. Trick: Probieren Sie die neue Gewohnheit so früh am Tag wie möglich aus. Dann haben Sie noch Energie.

  3. Gefühlsmuster: Versuchen Sie bekannte Gefühle eine Weile zu ignorieren. Sprechen Sie zu Ihrer Angst, Ihrer Ungeduld oder Ihrer Wut und sagen Sie "Einen Augenblick bitte, ich muss gerade noch etwas Neues ausprobieren. Gleich habe ich Zeit für meine negativen Gefühle."

  4. Routinen: Entwickeln Sie bewusst Routinen, Stichwort "Self-Leadership". Lernen Sie regelmäßig nur fünf statt zehn Vokabeln. Dafür aber an fünf Tagen in der Woche und nicht nur 15 Vokabeln an einem Tag in der Woche.

  5. Mentale Stärke: Setzen Sie bewusst Mentaltechniken ein. Bevor es an das Trainieren, Üben oder Ausprobieren geht, visualisieren Sie beispielsweise drei Minuten lang Ihr Ziel. So steigern Sie Ihre Eigenmotivation erheblich!

 

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Rückschläge: Frustrationstoleranz erhöhen

Wenn Sie alte Gewohnheiten ändern möchten, gehören Rückschläge und Misserfolge leider zum Veränderungsprozess dazu.

Stärken Sie gezielt Ihre Frustrationstoleranz.

 

Krisenhafte Momente

Es gibt nicht wenige Menschen, die sogar so weit gehen, dass sie "krisenhafte und dunkle Momente" als besonders motivierend und wichtig ansehen.

Oft wird erst im Rückblick deutlich, dass der Moment der Verzweiflung derartige Kräfte freigesetzt hat, dass mentale Barrieren durchbrochen werden konnten.

Statt also grundsätzlich damit zu hadern, dass Wut, Enttäuschung oder Überforderung wieder einmal Lebensenergie rauben, können diese Gefühle auch als Hinweis oder Ansporn gedeutet werden.

 

Handlungsfreiheit

Wer in Beziehungen, im Job, im Sport oder beim Lernen im Moment der Niederlage alles in Frage stellt, gewinnt durch den radikalen Neuanfang oft Handlungsfreiheit zurück.

Dann werden neue Trainingsansätze etabliert, neue Arbeitsmethoden ausprobiert oder neue Mentaltechniken eingesetzt: TEST - Bin ich ein kreativer Mensch?

 




Unterdrückten Gefühlen auf der Spur

Dass sich unterdrückte Gefühle oft negativ auf die mentale Gesundheit auswirken, ist kein Geheimnis.

Manche erwachsene Menschen, die in ihren frühen Lebensphasen im Selbstwertgefühl stark verletzt worden sind, haben psychische Schutzreaktionen verinnerlicht.

Sobald alte Empfindungen in vermeintlich ähnlichen sozialen Situationen reaktiviert werden, kommt es dann zu impulsiven Gefühlsausbrüchen oder auch zum mentalen Rückzug.

Eigentlich sachlich gemeinte Kritik wird dann regelmäßig als Frontalangriff auf die Persönlichkeit missverstanden.

Oder typische zwischenmenschliche Enttäuschungen im Privatleben oder Beruf werden dann grundsätzlich zur großen Sinnkrise umgedeutet.

Hier ist immer wieder Selbstreflexion nötig und hilfreich.

Erlauben Sie sich die eigene Wahrnehmung negativer Gefühle. Denn diese verschwinden nicht einfach, nur weil sie mit großer Anstrengung versteckt werden.

Versuchen Sie aber alternative Handlungs- und Verhaltensmuster zu etablieren, um sich nicht selbst mental oder auf Dauer auch körperlich zu schädigen.

 




Clever: Gemeinsam besser

Es spricht überhaupt nichts dagegen, gezielt allein an der Abmilderung von Schwächen zu arbeiten.

Allerdings bestätigt die Erfahrung immer wieder, dass die ersten Schritte der Veränderung in einer passenden Gruppe, mit guten Freunden oder mit professionellen Trainern und Coaches schneller gelingen.

 

Erfahrung und Konzept

Wenn Menschen, die sich verändern wollen, zum richtigen Zeitpunkt von den richtigen Menschen unterstützt und abgeholt werden, wird die wichtige Erfolgsspirale schneller in Gang gesetzt.

Erfahrene Personal Trainer aus dem Bereich Sport und Fitness, aber auch professionelle Coaches aus dem Bereich Persönlichkeitsentwicklung wissen, dass die Vermittlungskompetenz eine große Rolle spielt.

 

Der richtige Zeitpunkt

Hilfreiche Informationen und notwendiges Hintergrundwissen sollten leicht und verständlich erklärt - und zügig angewendet werden.

Bei der notwendigen Hilfestellung und Korrektur zählen kurze und knappe Tipps und Anweisungen zum richtigen Zeitpunkt.

Vertrauen und gegenseitiger Respekt sind unverzichtbar, dann kann das Arbeiten an Schwächen sogar Spaß machen.

 




Stärken: Nicht vergessen!

Wie eingangs ausgeführt, halten wir es aus eigener Erfahrung durchaus für sinnvoll, auch an der Abmilderung von Schwächen zu arbeiten.

Dennoch haben Sie sicherlich auch viele Stärken ("Soft Skills"), die Ihnen dabei helfen, motivierende, anregende und schöne Momente zu erleben.

Behalten Sie deshalb auch immer Ihre Stärken im Blick.

  1. freundliches Auftreten

  2. pragmatisches Handeln

  3. strukturierte Arbeitsweise

  4. Organisationstalent

  5. Kreativität

  6. Eigenmotivation

  7. Lernbereitschaft

  8. Lösungsorientierung

  9. Teamfähigkeit

  10. Verantwortungsbewusstsein

  11. Agilität

  12. analytische Vorgehensweise

  13. Denken in komplexen Zusammenhängen

  14. Hands-on-Mentalität

  15. emotionale Intelligenz

  16. Begeisterungsfähigkeit

  17. Kernkompetenzen Führungskräfte: 35 Beispiele

  18. Persönlichkeitsmerkmale: 100 Beispiele

 

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