❓ Im neuen Job total überfordert, was tun?
➡️ Keine Einarbeitung, keine Unterstützung, keine Anerkennung
➡️ Am liebsten sofort alles hinschmeißen
Angst vor eigener Kündigung in Probezeit und schlechtem Zeugnis
Hin- und hergerissen von Gefühlen
Was tun, wenn man im Job total überfordert ist? Um Unterstützung von Kollegen bitten. Gründlich analysieren, was stresst. Aufgaben mit To-do-Listen organisieren. Und fordernde Aufgaben priorisieren.
Es kommt leider gar nicht so selten vor: Die Bewerbung verlief erfolgreich, im Vorstellungsgespräch war die Stimmung bestens. Und der Jobwechsel zum vermeintlichen Traumjob verlief wie geplant.
Aber manchmal folgt das böse Erwachen am neuen Arbeitsplatz: Ist der neue Job womöglich ein Fehlgriff?
Es ist sicherlich normal, dass die ersten Tage und Wochen in einem neuen Job fordernder und anstrengender sind. Schließlich müssen in der Einarbeitung unzählige neue Informationen aufgenommen und verarbeitet werden.
Die üblichen Routinen und Abläufe sind noch längst nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Und die Beziehungen zu neuen Kolleginnen und Kollegen sind noch längst nicht aufgebaut.
Aber Vorsicht, kommt es dabei zu einer dauerhaften und stark belastenden Überforderung, die auch nach vier, sechs oder acht Wochen immer noch anhält, läuft etwas grundlegend schief.
Was passiert, wenn ich in der Probezeit kündige? Eine Kündigung in der Probezeit gilt als Makel. Sie muss in künftigen Vorstellungsgesprächen glaubwürdig erklärt werden.
Problem: Bei einer Eigenkündigung ohne neuen Job wird das Arbeitslosengeld in der Regel für 12 Wochen gesperrt.
Coachingtipp: Überfordert Wenn Sie beim Gedanken an den nächsten Arbeitstag jeden Abend Panik oder schlechte Laune bekommen, läuft etwas grundlegend schief. Ausdrücklich warnen wir davor, die Achterbahn der negativen Gefühle und die immer häufiger auftretenden Selbstzweifel zu ignorieren. Sind Sie wegen des neuen Jobs nur noch frustriert, weil Sie ausgenutzt, überfordert und mies behandelt werden, wird Ihr Selbstwertgefühl auf Dauer beschädigt. Wenn Sie überhaupt keine Freude mehr beim Gedanken an die neue Arbeit, die neuen Kollegen oder die neuen Aufgaben empfinden, sollten Sie ernsthaft überlegen, bereits in der Probezeit zu kündigen. |
Analysieren Sie in einem ersten Schritt im Detail, warum Sie sich überfordert fühlen.
Oft multiplizieren sich verschiedene Faktoren. Und sorgen dann in der Summe für Stress, Frustration, Machtlosigkeit und ein depressives Gedankenkarusell.
Ebenso häufig löst Überforderung im neuen Job Wutanfälle, emotionale Aufwallungen und scheinbar unkontrollierbare Stimmungsschwankungen aus.
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Was sind typische Gründe für Überforderung im neuen Job? Fehlende Wertschätzung durch Chef. Einarbeitung findet nicht statt. Kritik von Kollegen ist persönlich und nicht sachlich konstruktiv. Arbeitsaufgaben sind zu viel und nicht im üblichen Zeitrahmen zu schaffen.
Gründe für Überforderung im Job
Die neue Vorgesetzte neigt zu cholerischen Anfällen.
Der neue Chef überhäuft mit unzähligen Sonderaufgaben, die alle schon "bis morgen" erledigt sein sollen.
Die neuen Kollegen geben sich ablehnend.
Die versprochene Unterstützung bei der Einarbeitung bleibt einfach aus.
Überstunden werden nicht in angemessenem Rahmen verlangt, sondern täglich und dann noch viel zu viele.
Schon kleinste Fehler werden völlig übertrieben angekreidet.
Eigene Ideen und Vorschläge werden brüsk zurückgewiesen.
Anerkennung und Wertschätzung sind in der Führungsetage offensichtlich Fremdwörter.
Mündlich gegebene Zusagen aus dem Vorstellungsgespräch spielen plötzlich überhaupt keine Rolle mehr.
In Teammeetings wird verächtlich und herabwertend auf die Ansichten von Mitarbeitern reagiert.
Die eigentlichen Arbeitsaufgaben haben auf einmal nichts mit der Stellenbeschreibung aus der Stellenanzeige zu tun.
Es gibt überhaupt keinen Teamzusammenhalt.
Kolleginnen schwärzen andere Mitarbeiter bei der Chefin an.
Kunden fragen mitleidig, warum man bei gerade dieser Firma überhaupt angefangen hat.
Was sind typische Anzeichen für Überforderung im Job? Ständig gereizt, Einschlafprobleme, Durchschlafprobleme und chronische Müdigkeit. Weitere Stressreaktionen sind Nervosität, Unzufriedenheit und Tagträume. Körperliche Warnsignale der Überforderung sind häufige Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Appetitlosigkeit.
Kein Mensch gesteht sich gerne ein, dass der neue Job wohl ein totaler Reinfall ist.
Oft werden erste Warnzeichen ignoriert, bis es nicht mehr geht.
Vergleichen Sie deshalbe Ihre Gefühlswelten im alten Job mit denen im neuen Job.
Reagiere ich neuerdings in meinem Privatleben deutlich gereizter, auch bei eigentlich nur kleineren Belastungen?
Habe ich im alten Job viel häufiger gelacht?
Fühle ich mich aktuell von Kollegen ausgenutzt?
War das Klima im letzten Job deutlich kollegialer ("Cultural Fit")?
Hatte mein alter Chef auch einmal Zeit für einen kleinen privaten Plausch?
Fühle ich mich nur noch wie eine Sklavin, die keine eigene Meinung haben darf?
Halte ich das eisige und wortkarge Miteinander nicht mehr aus?
Habe ich mich früher auf gelegentliche Treffen mit Kollegen nach der Arbeit gefreut?
Kann ich neuerdings sehr schlecht einschlafen?
Wache ich sogar nachts häufiger auf und kann nicht mehr weiterschlafen?
Träume ich davon, alles hinzuschmeißen?
Ertrinke ich in Projekten, die mir keine Zeit mehr für meine Tagesaufgaben lassen?
Habe ich jeden Tag der Woche so viel zu tun, dass ich immer öfter auf Frühstückspausen oder sogar die Mittagspause verzichte?
Belasten mich private Sorgen zusätzlich (Beziehung, Eltern, Kinder, Krankheit)?
Kann ich mich am Wochenende nicht mehr richtig erholen?
Trinke ich in letzter Zeit deutlich zu viel, um nicht mehr an den neuen Job zu denken (Tabletten, sonstige Drogen)?
Haben mir frühere Jobs deutlich mehr Spaß gemacht?
Sie haben jetzt die Ursachen für den von Ihnen zurecht empfundenen Dauerstress und die damit einhergehende Dauerüberforderung näher eingekreist.
Wenn Sie im Detail besser benennen können, was Sie dauerhaft stört, können Sie auf Lösungen hinarbeiten.
Schließlich handelt es sich um Ihr Leben und Sie treffen die Entscheidungen darüber!
Fehlende Anerkennung: Bekommen Sie keinerlei positives Feedback für Ihre Leistungen und Ihren Arbeitseinsatz? -> Lösungsmöglichkeit: Manchmal hilft es, mit gutem Beispiel voranzugehen und Teammitglieder, Azubis oder andere Kollegen gelegentlich zu loben. Vielleicht bekommen Sie dann ebenfalls ab und an positives Feedback. Wenn nicht? Kündigen Sie!
Gezielt Unterstützung einfordern: Wer genau kann Ihnen bei neuen unbekannten Aufgaben, Zusatzaufgaben oder neuer Software zeitlich begrenzt zur Seite stehen? -> Lösungsmöglichkeit: Sprechen Sie die Teammitglieder an, die sich nicht ablehnend, sondern zumindest neutral verhalten. Fragen Sie, ob sie Ihnen eine Zeit lang Tipps geben können. Wenn nicht? Kündigen Sie!
Cholerischer neuer Vorgesetzter: Trotz vieler Versuche ist eine produktive Zusammenarbeit mit der neuen Chefin oder dem neuen Chef aussichtslos? -> Lösungsmöglichkeit: Suchen Sie sich einen neuen Vorgesetzten. Suchen Sie sich einen beseren Job mit mehr Gehalt - und kündigen Sie dann!
Sonderaufgaben und Projektarbeit: Möchten Sie in den ersten drei oder sechs Monaten weniger Sonderaufgaben bearbeiten? -> Lösungsmöglichkeit: Suchen Sie dazu das Gespräch mit Vorgesetzten. Sind keine Änderungen zu erwarten, kündigen Sie!
Fehlender körperlicher Ausgleich: Können Sie sich nicht für den notwendigen körperlichenen Ausgleich aufraffen? -> Lösungsmöglichkeit: Schalten Sie einen Gang herunter. Gehen Sie bloß für fünf Minuten an die frische Luft. Fahren Sie nur zehn Minuten Rad. Oder bitten Sie Freunde, gemeinsam zu laufen oder zu schwimmen, weil Sie alleine momentan keine innere Kraft haben.
Keine Fehlerkultur: Selbst unbedeutende Fehler werden schon gleich zu Anfang nachgetragen? -> Lösungsmöglichkeit: Sie allein können keine lebendige Fehlerkultur beim neuen Arbeitgeber einführen. Kündigen Sie!
Zu viel Alkohol oder Tabletten: Sie versuchen einer Situation zu entfliehen, die Sie dauerhaft unglücklich macht? -> Lösungsmöglichkeit: Gehen Sie zur Ärztin oder zum Arzt und lassen Sie sich für einige Tage krankschreiben. Oder kündigen Sie!
Ebenso wie negative Gefühle einen starken Einfluss auf uns haben, wirken auch positive Gefühle, Vorstellungen, Ideen und Gedanken.
In unseren Coachings und Beratungen weisen wir gezielt darauf hin, dass Erfolgserlebnisse aus früheren Jobs, frühere angenehme Gefühle und frühere Antriebsmomente ganz bewusst in Erinnerung gerufen werden sollten.
Welche Aufgaben sind Ihnen früher leicht von der Hand gegangen? Auf welche Kollegen haben Sie sich früher gefreut? Wie sind Sie früher mit Belastungen und Stress umgegangen? Wer hat Sie früher in schwierigeren Phasen motiviert und manchmal aufgebaut?
Eigenmotivation: Was motiviert mich?
Denken Sie doch einmal darüber nach, wann Sie sich kraftvoll, leistungsstark, lebendig oder voller Energie im Job gefühlt haben.
In einem zweiten Schritt lohnt es sich, sich die Soft-Skills ("persönliche Eigenschaften") in Erinnerung zu rufen, die dabei eine Rolle gespielt haben.
Stärken geben innere Stärke
Wenn Sie sich im neuen Job dauerhaft überfordert fühlen, sollten Sie diesen Gefühlen nicht ausweichen.
Und nach einiger Zeit des Abwartens und der Abwägung die notwendigen Konsequenzen ziehen.
Coachingtipp: Handeln! In vielen Blogartikeln werden Sie den Hinweis bekommen, immer wieder das Gespräch mit Vorgesetzten, Kollegen oder der Geschäftsführung zu suchen. Wir gehen davon aus, dass Sie diese konstruktive Phase schon längst erfolglos hinter sich gelassen haben. Daher lautet unser Rat bei permanenter Überforderung im neuen Job - oder auch im alten: Kündigen Sie (dazu 4 kostenlose Muster)! |
Wir sind uns sicher, dass auch Sie über viele Ideen, Erfahrungen, Stärken und Kenntnisse verfügen, die Ihnen dabei helfen werden, wieder mehr Freude am Job zu haben.
Vermutlich bei einem neuen Unternehmen, dass Sie Ihnen deutlich mehr Wertschätzung und Anerkennung entgegenbringt.
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