Was kann ich eigentlich wirklich gut?
Wo liegen meine Begabungen, Neigungen und Fähigkeiten?
Welcher Test hilft mir, meine Talente zu entdecken?
Es gibt immer wieder Momente im Leben, in denen die Frage "Kann ich eigentlich irgendetwas wirklich gut?" eine große Bedeutung hat.
Beispielsweise dann, wenn
Studium oder Schule beendet werden und unklar ist, wohin die persönliche berufliche Reise gehen soll,
Zweifel immer stärker werden, ob der aktuell ausgeübte Beruf wirklich passend ist,
Unterforderung oder Überforderung das täglich vorherrschende Gefühl sind
oder wenn eine berufliche Sinnkrise definitiv persönliche Antworten verlangt.
Es ist wirklich nicht leicht, in einem ersten Schritt herauszufinden wo die persönlichen Stärken, Fähigkeiten und Vorlieben liegen, die sich ja auch noch ändern und entwickeln können.
Hilfreich: Persönlichkeit beschreiben 100 Eigenschaften ▷Beispiele und Adjektive (PDF)
Achtung: Perfektionismus TÖTET ▷überwinden + ablegen mit MINDSET
Und ebenso schwierig ist es, in einem zweiten Schritt passende Berufs- und Arbeitsfelder für die eigenen Talente zu finden.
Die Hoffnung, durch einen simplen Anklicktest innerhalb von wenigen Minuten zu erfahren, welcher Beruf der richtige ist, wird sich leider nicht erfüllen.
Kein Wunder, sind doch weder die künftigen Kolleginnen und Kollegen in dem Test enthalten.
Noch lässt sich im Schnellverfahren abschätzen, ob das gewünschte kreative, dynamische und innovative oder eher traditionelle, ruhige und berechenbare Unternehmensklima auch irgendwo gefunden werden kann.
Es kommt nämlich leider häufiger vor, dass Menschen mit ihren Arbeitsaufgaben gut zurechtkommen, aber wirklich Probleme mit Chefinnen, Vorgesetzten, Kunden oder Kollegen haben.
Oder sehr allergisch auf einengende Strukturen, sinnlos erscheinende Routinen und kreativitätshemmende Abläufe reagieren: TEST: Bin ich ein kreativer Mensch?
Dennoch lohnt es sich, die folgenden Fragen zu reflektieren und ernsthaft zu beantworten, um die eigenen Ziele und Vorlieben etwas besser einschätzen zu können.
Und so vielleicht wieder vom Grübeln und Denken zum Ausprobieren und Handeln zu kommen.
Test: Was kann ich wirklich gut?
Über welche Themen informiere ich mich freiwillig?
Was interessiert mich so, dass ich gerne noch viel mehr darüber lernen möchte?
Gibt es Themen, zu denen ich häufiger gefragt werde, weil ich einen kleinen oder großen Expertenstatus habe?
Worüber kann ich qualifiziert reden, ohne viel nachdenken zu müssen?
Zu welchem Thema habe ich zuletzt nicht nur im Internet recherchiert, sondern ein Buch gelesen?
Wenn ich die freie Wahl hätte: In welchen drei Firmen, Organisationen oder Verbänden würde ich sofort ein zweiwöchiges Praktikum machen?
Welche Abteilungen würde ich mir aussuchen?
Welche drei Fragen würde ich meiner Mentorin oder meinem Mentor unbedingt stellen?
Interessiert mich, wie sie zu ihrem oder er zu seinem Job gekommen ist?
Wer hat mich eigentlich bei der Studien- oder Berufswahl beeinflusst?
Und wer hat dafür gesorgt, dass ich ein bestimmtes Berufsfeld ganz klar ablehne?
Habe ich überhaupt berufliche Vorbilder?
Wie möchte ich Freizeit und Arbeit unter einen Hut bringen?
Brauche ich viel Freiraum?
Oder eher strukturierte Anleitung?
Fordere ich konstruktive Kritik ein, um mich weiter zu entwickeln?
Oder reagiere ich auf Kritik eher schmallippig oder gar eingeschnappt und nachtragend?
Brauche ich viele unterschiedliche Aufgaben, um nicht in Routine zu ertrinken?
Oder sind mir klare Abläufe und sich wiederholende Routinen wichtig?
Welche Fremdsprache möchte ich auf jeden Fall ausbauen?
Welche IT-Programme noch vertiefen?
Lerne ich am besten durch praktisches Arbeiten?
Oder kann ich mir Inhalte erst durch Lesen und dann durch Anwenden aneignen?
Wie reagiere ich auf Rückschläge und Fehler?
Wer baut mich manchmal auf und holt mich aus dem Stimmungstief?
Und wer lässt mich mit meinen Stimmungen eher hängen?
Kenne ich meine eigenen Antriebsmomente?
Brauche ich unbedingt einen Wunschjob oder eher eine einigermaßen zufriedenstellende Arbeit?
Wie wichtig ist mir, was Eltern, Verwandte oder Freunde über meine beruflichen Vorstellungen denken?
Bin ich bereit Umwege zu gehen, um meine beruflichen Vorstellungen klarer zu erkennen?
Als professionelle Bewerbungsexperten mit 30-jähriger Erfahrung in der Beratung von Menschen, sind wir der festen Überzeugung, dass Sie erst etwas Praktisches erlebt haben sollten.
Und dann im Anschluss daran intensiv Ihre Talente reflektieren und so Ihre Stärken erkennen und finden sollten.
Dann wissen Sie viel besser, ob Sie ein Organisationstalent sind, ob Sie sich für manche Aufgaben richtig begeistern können, ob Sie belastbar oder ob Sie grundsätzlich konstruktiv und lösungsorientiert sind.
Persönliche Stärken lassen sich nicht im "luftleeren Raum" finden.
Erst in Kombination mit erfolgreich bewältigten Aufgaben, Herausforderungen oder Problemen werden individuelle Stärken sichtbar.
Hier zahlreiche Anregungen für das Finden Ihrer Stärken und Soft Skills ("persönliche und methodische Kompetenzen").
Stärken und Fähigkeiten finden: 100 Beispiele
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Problem: Digitale Wirklichkeiten Eines der Hauptprobleme bei der Beantwortung der zentralen Frage "Was kann ich wirklich gut?" ist heutzutage das Internet. |
Ja, ganz richtig, auch wenn Sie jetzt gerade freundlicherweise und aufgeschlossen unseren Artikel im Netz lesen, ist es doch häufig so, dass Ihnen viel zu viele selbsternannte Expertinnen und Experten vorgefertigte Antworten überstülpen möchten.
Oder Ihnen einen "tollen Interessentest" verkaufen wollen.
Es spricht sicherlich nichts dagegen, sich aus Neugier durch Eignungs- und Interessentests hindurchzuklicken.
Aber ob Antworten wie "Sie machen lieber etwas mit Menschen, statt mit Maschinen." oder "Ein Bürojob ist für Sie vermutlich besser passend als eine Arbeit in der Werkstatt." wirklich weiterhelfen?
Bitte Gedankenkarussell stoppen! Unserer Beobachtung nach steht das weit verbreitete Denken, Theoretisieren und Grübeln "über" Talente, Eigenschaften und Stärken viel zu sehr im Vordergrund. |
Für viel wichtiger halten wir als Coaches mit 30 Jahren Erfahrung (und auch als Eltern mit über 28 Jahren Erfahrung in kreativer Erziehung) das Handeln, das Ausprobieren, das Praktizieren, das Machen und das Erleben.
Wenn Sie Ihre Stärken, Vorlieben und vielleicht sogar Talente wirklich entdecken wollen, hilft der Weg in die Praxis am besten.
Machen Sie etwas!
Probieren Sie sich aus!
Machen Sie Fehler!
Aber handeln Sie lieber etwas mehr - und grübeln Sie lieber etwas weniger!
Viele Menschen bekommen wirklich schlechte Laune, wenn Sie unter Druck geraten und glauben, sich für einen Beruf entscheiden zu müssen, den Sie dann vermeintlich ein Leben lang, bis zur Rente, ausüben müssen.
Die Realität zeigt längst, dass das schon lange nicht mehr stimmt.
Wir kennen Dachdecker, die danach Internetprogrammierer und im Anschluss daran Sozialarbeiter mit Jugendlichen geworden sind.
Wir kennen Bürokauffrauen, die auf eine 30-Stunden-Woche umgestiegen sind, um in der Freizeit voller Begeisterung Analphabeten das Lesen und Schreiben beizubringen.
Wir kennen Unternehmensberater, die lieber Landschaftsgärtner geworden sind.
Und wir kennen Vertriebsleiterinnen, die sich als Konditorinnen selbstständig gemacht haben.
Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen und soll Ihnen Mut machen.
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Schluss mit dem Gedankenkarussell. Durchbrechen Sie die schlechte Laune des Grübelns, Zweifelns und Abwartens. Probieren Sie lieber etwas Neues aus.
Bauen Sie sich eine persönliche Motivationsspirale auf, indem Sie erst kleine und dann größere Aufgaben bewältigen, Probleme lösen, Verantwortung übernehmen und selbst gesteckte Ziele erreichen.
Das Leben ist spannend- und wartet darauf, entdeckt zu werden!