Remote-Teams führen: Fehler, 7 gute Tipps + Beispiele

Von Püttjer - Schnierda

So gelingt Remote-Führung, das virtuelle Führen auf Distanz.

  • Identifizieren Sie die typischen Schwierigkeiten, Probleme und Fehler.

  • Profitieren Sie von unseren Erfolgsbeispielen für Remote-Führung.

  • Erfahren Sie, was in virtuellen Kritikgesprächen zu beachten ist.

  • Und bauen Sie die Management-Kompetenzen aus, die wichtig sind, um Remote-Teams effektiv zu führen.

 

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Fehler: Typische Probleme beim Remote-Führen

Nicht erst seit den Zeiten von Covid-19 ("Corona") werden Teams mehr oder weniger erfolgreich aus der Ferne geführt.

Was sind die typischen Hürden, Probleme und Fehler, die Führungskräfte bedenken und beachten sollten? Und wie hilft Ihnen gerade hier Ihre Führungskompetenz?

 

Individuelle Vorlieben

Erfolgreiche Führungskräfte kennen die individuellen Vorlieben, Stärken, Erfahrungen und Kenntnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Natürlich geht es nicht darum, immer nur die Aufgaben zu delegieren, die Remote-Teammitgliedern sehr leicht von der Hand gehen.

Fehler: Wird beim Remote-Delegieren im Vorfeld aber nicht gründlich bedacht, ob und welche Aufgaben ein wenig, ein erfahrener oder ein sehr erfahrener Mitarbeiter bekommt, wird es zu Über- oder Unterforderung kommen.

 

Klare Strukturen

Wenn per Smartphone, E-Mail, Video-Chat oder virtuellem Terminkalender geführt wird, heißt dies nicht, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jederzeit angerufen, informiert oder gar kritisiert werden sollten.

Überlegen Sie gemeinsam, welche Kernarbeitszeiten Sie definieren, wann Zeit für Rückmeldungen ist und wie Sie in dringenden Notfällen Remote-Mitarbeiter erreichen.

Fehler: Bekommen Remote-Mitarbeiter keinen klaren Arbeitsstrukturen, präzise Aufgabenstellungen, verbindliche Abläufe und definierte Termine, werden gravierende Probleme die Folge sein.

 

Remote-Kritikgespräche

Kritikgespräche mit Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern sind immer eine Herausforderung für Führungskräfte. Manche Mitarbeiter schätzen die kurze klare Kritik. Andere reagieren mit Gegenangriffen oder innerlicher Distanz.

Neben den Standards für Mitarbeiterkritik, beispielsweise dem Trennen von Sachproblemen und der betroffenen Person, sollte auch die besondere räumliche Situation berücksichtigt werden.

Fehler: Bei Kritik per E-Mail, Telefon oder Video-Konferenz sollte mit viel Fingerspitzengefühl vorgegangen werden. Sonst entstehen später schwer auflösbare Blockadehaltungen oder feindselige Blockbildungen.

 




Beispiele: 7 Tipps für erfolgreiche Remote-Teams

Wenn Sie noch wenig Erfahrung im Führen von Remote-Teams haben oder manche Probleme immer wieder auftauchen, können Sie sich an diesen Beispielen für gelungene Remote-Führung orientieren.

 

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1. Virtuelle Kaffeepausen

Eine von gecoachte Führungskraft wollten den Gemeinschaftsgeist im Remote-Team bewusst verbessern.

Aus diesem Grund wurden "virtuelle Kaffeepausen" in Form eines Video-Chats eingeführt. Grundregel dabei: Nicht über Arbeitsthemen sprechen!

Natürlich waren dabei auch Tee, Säfte und Mineralwasser erlaubt.

 

2. Virtuelles Wir-Gefühl

Remote-Teams arbeiten deutlich produktiver, wenn trotz aller räumlichen Entfernung regelmäßig das "Wir-Gefühl" gestärkt wird.

Wir entwickelten gemeinsam mit einer Führungskraft das Zeitfenster des"virtuellen Wir-Gefühls". Zu diesem 14-tägig fest vereinbarten Termin durften und sollten alle Remote-Team-Mitglieder darüber sprechen und diskutieren, welche Ziele aktuell im Team verfolgt werden und wer welchen wichtigen Beitrag dazu leistet.

 

3. Virtuelle Workloads

Ziele, Aufgaben, Teilziele, Teilaufgaben, Verantwortlichkeiten, Zeitpläne und Budgets: Auch virtuelle Teams brauchen klare Strukturen.

Die von uns betreute Führungskraft etablierte entsprechende Remote-Tools, beispielsweise ein digitales Dokumentenmanagement, ein virtuelles Office, eine digitale Terminplanung und ein digitales Taskmanagement.

 

4. bis 7. Remote-Tipps

Weiter erfolgreich sind diese Remote-Methoden. Von welchen können Sie bei Ihrer Remote-Führung profitieren?

4. Kurze Telefonate: Sie wissen sicherlich aus eigener Erfahrung, dass es bei rein digitaler Kommunikation per E-Mail, Messenger, Slack oder anderen sehr schnell zu folgenreichen Fehlannahmen und Missverständnissen kommen kann. Wie oft kommen wichtige E-Mails aus dem Home-Office nicht an? Und wie oft werden digital übermittelte Dringlichkeiten missverstanden?

Hier helfen kurze Anrufe und Telefonate. Klären Sie Probleme direkt - und vor allem schnell.

 

5. One-to-One-Gespräche: Genauso wie im traditionellen Office-Alltag ein Wechsel zwischen Meetings, Motivations- und Kritikgesprächen unter vier Augen und inoffziellen Gesprächen am Kopierer oder im Frühstücksraum stattfindet, können Sie auch im Remote-Alltag vorgehen.

Nicht alles muss und sollte im Online-Meeting besprochen werden. Gerade sensible Naturen sollten lieber in One-to-One-Gesprächen kritisiert werden. Einschließlich einem Hinweis auf das künftig erwartete Verhalten.

 

6. Innovationskraft stärken: Es gibt unzählige Tools, Methoden, Ansätze und Erfolgsbeispiele für gelungene Arbeit im Remote-Team.

Binden Sie Ihre Remote-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter gezielt ein. Fragen Sie nach, wer Tipps und Verbesserungsvorschläge hat. Viele Teammitglieder werden Wünsche, Hinweise und spezielle Erfahrungen haben. Fordern Sie Innovation und Veränderung aktiv ein, sie werden sich positiv wundern, was Sie noch von Ihrem Team lernen können.

 

7. Vertrauen delegieren: Nicht nur Aufgaben, sondern auch Vertrauen und Verantwortung sollten delegiert werden. Führungskräfte tun sich oft schwer damit Verantwortung abzugeben. Dann kommt es zum gefürchteten Mikro-Management.

Machen Sie es besser mit Ihrer Remote-Führung. Gegen Sie davon aus, dass etwas nicht klappen wird, weil Sie delegiert haben. Und geben Sie dann kurzfristig Rückmeldung zur Problemlösung.

 




Tipps: So Vertrauen im Remote-Team aufbauen

Es gibt viele erprobte und bewährte Ansatzpunkte, damit Remote-Führung gelingt.

Definieren Sie zuächst Ihre Führungsziele, bevor Sie sich passende Maßnahmen überlegen.

 

Führungsziele

  • Motivation: Möchten Sie das Zusammengehörigkeitsgefühl des Remote-Teams verbessern?

  • Effizienz: Möchten Sie effizientere Abläufe und Abstimmungsprozesse erreichen?

  • Meetings: Sollten Video-Meetings strukturierter ablaufen?

  • Hierarchie: Sind Verantwortlichkeiten im Remote-Team nicht ausreichend bestimmt?

  • Kritikgespräche: Soll Kritik zu produktiven Veränderungen und nicht zu leidigen Vorwürfen führen?

  • Technik: Muss die technische Ausrüstung ingesamt oder bei einzelnen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern erneuert werden?

  • Datensicherheit: Werden aktuelle Datenschutzbestimmungen ausreichend berücksichtigt?

 

Vertrauen führt

Es reicht nicht aus, Aufgaben bloß zu verteilen und die beteiligten Mitarbeiter ins Home-Office zu schicken.

Gute Remote-Leader wissen, wie sie ihr Team sinnvoll aufbauen, strukturiert entwickeln,  angemessen fordern und individuell fördern.

Eine große Rolle spielen dabei eine gelebte Fehlerkultur, eine ausreichende Wertschätzung und eine Kommunikation auf Augenhöhe.

Dennoch sind regelmäßig Kompetenzen wie Konfliktfähigkeit und Durchsetzungsstärke gefragt.

Bauen Sie die Management-Kompetenzen aus, die Ihnen eine produktive Remote-Führung ermöglichen.

 




Management-Kompetenzen: Diese Führungsqualitäten ausbauen

Gute und auch hervorragende Top-Manager/-innen und Führungskräfte reflektieren von Zeit zu Zeit ihre Management-Kompetenzen  - und entwickeln sie gezielt und systematisch weiter.

Wenn Sie Ihre Remote-Teams effizienter steuern und führen möchten, sind auftretende Probleme, Schwierigkeiten, Hindernisse oder gar Krisen zwar störend. Aber immer auch sinnvolle Gelegenheiten, zur Selbstreflektion des persönlichen Führungsstils.

Verbessern Sie Ihre Führungsqualitäten!

 

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1. Wertschätzung

Das Führen auf Distanz leidet häufig darunter, dass die wichtigen Zwischentöne der Kommunikation auf der Strecke bleiben.

Achten Sie darauf, dass Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Home-Office oder an weit entfernten nationalen oder internationalen Standorten ausreichend Wertschätzung erfahren.

Dabei sind Vertrauen, Anerkennung, Beteiligung und Kommunikation auf Augenhöhe wichtige Erfolgsfaktoren Ihrer Führungstätigkeit.

Erfahren Sie mehr darüber, wie Führungskräfte Wertschätzung vorleben.

 

2. Kommunikationsstärke

Im klassischen Führungsalltag ist die Kommunikationsstärke von Managerinnen und Managern bei vielen Anlässen gefragt.

  • Präsentationen

  • Meetings

  • Mitarbeitergespräche

  • Kollegengespräche

  • Projektmeetings

  • Produktneueinführungen

  • Produktrelaunches

  • Kick-off-Meetings

Achten Sie darauf, entsprechend unterschiedliche berufliche Situationen zu schaffen, in denen Sie mit Ihren Remote-Teammitgliedern kommunizieren.

Setzen Sie nicht allein auf Video-Meetings in der Gruppe. Und leiten Sie Informationen nicht nur per E-Mail weiter.

Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Kommunikationsstärke ausbauen.

 

3. Durchsetzungsstärke

Auch in Remote-Teams ist von Zeit zu Zeit eine straffere Führung notwendig, weil Termine drücken, Kunden sich beschweren oder Zulieferer präziser eingebunden werden müssen.

Als Führungskraft sollten Sie klar erkennen lassen, dass Sie Ziele auch gegen Widerstände hartnäckig verfolgen und bereit sind, sich den dazugehörigen Konflikten produktiv zu stellen.

Erweitern Sie Ihr Wissen über Durchsetzungsstärke.

 

4. Ergebnisorientierung

Erfahrene Remote-Leader setzten radikal auf das Prinzip Ergebnisorientierung.

Kommunizieren Sie klare Ziele, definieren Sie Termine deutlich, fordern Sie von weniger erfahrenen Mitarbeitern häufigere Statusberichte ein und signalisieren Sie erfahrenen Teammitgliedern, dass Sie deren Termintreue ebenso schätzen, wie die Qualität der zu erwartenden Ergebnisse.

Erfahren Sie hier mehr über Ergebnisorientierung.

 

Kompetenzen: Remote-Leadership

Identifizieren Sie Ihre individuellen Führungs-Kompetenzen und entwickeln Sie sie weiter. Gerne unterstützen wir Sie dabei mit unserer Kompetenz aus über 25 Jahren im Coaching von Top-Führungskräften.

Hinweis: Auf die ersten vier Management-Kompetenzen haben wir einige Zeilen weiter oben verlinkt, direkt im Text.

 

  1. wertschätzende Führung

  2. Kommunikationsstärke

  3. Durchsetzungsstärke

  4. Ergebnisorientierung

  5. agile Führung

  6. strategisches Denken

  7. analytisches Denken

  8. komplexes Denken

  9. unternehmerisches Denken

  10. souveränes Auftreten

  11. Hands-on-Mentalität

  12. Begeisterungsfähigkeit

  13. zügiges Entscheiden

  14. Kundenorientierung

  15. interkulturelle Kompetenz

  16. reflektiertes Konfliktverhalten

  17. Lösungsorientierung

  18. gelebte Fehlerkultur

  19. ausgeprägte Selbstdisziplin

  20. proaktives Denken und Handeln: Eigeninitiative

  21. emotionale Intelligenz

  22. Fördern von Veränderungen: Innovationskultur

  23. Innovationskompetenz

  24. positive Risikobereitschaft

  25. kritische Selbstreflexion

 

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Weitere Führungsstile: Überblick

Wenn Sie Ihre Führungskompetenz entwickeln und ausbauen möchten, sollten Sie Ihren Führungsstil kennen.

Welcher Führungsstil passt zu Ihnen?

 

Gerne berät der Bewerbungsprofi Christian Püttjer auch Sie per Videocall, telefonisch oder persönlich: Alle Beratungsangebote - auf einen Blick!