Gefürchtete Mikro-Manager ✓ Führen heißt entscheiden ✓ Misserfolge taktisch auswählen ✓ Lernkurve verdeutlichen ✓ realistische Selbstreflexion ✓
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Keine Frage, wenn es darum geht eine Leitungsfunktion verantwortungsvoll auszufüllen, gehört das Treffen von Entscheidungen dazu.
Mit welchen Methoden Managerinnen und Manager dabei vorgehen, welche Schritte sie für wichtig und nützlich halten und wie sie falsche Entscheidungen angemessen korrigieren, wird daher auch in Vorstellungsgesprächen mit Führungskräften und in Assessment-Centern regelmäßig hinterfragt.
Im Bewerbungsverfahren verfolgen Verantwortungsträger selbstverständlich die richtige Strategie, wenn sie auf erreichte Ziele, überzeugende Ergebnisse, angestrebte Projekterfolge und initiierte Veränderungen verweisen.
Überzeugende Bewerbungskommunikation lebt schließlich davon, die positiven Aspekte der Führungspersönlichkeit zu betonen.
Aber jeder Headhunter, jeder Personalmitarbeiter und jede Führungskraft (25 CEO-Fragen an Bewerber) weiß auch, dass Fehlentscheidungen, Misserfolge und Rückschläge ebenfalls zum Führungsalltag dazugehören. |
Daher ist es immer interessant, Bewerberinnen und Bewerbern dazu aufzufordern, von Krisen, Problemen und falsch getroffenen Entscheidungen zu erzählen. Und nachzuhaken, wie die Fehler der Vergangenheit künftig besser vermieden werden können.
Als Bewerbungscoaches verweisen wir regelmäßig darauf, dass Sie mit Ihren Antworten auf Fragen hinsichtlich Ihrer Entscheidungsfindung nicht nur über Ihre Urteilsfähigkeit Auskunft geben, sondern ebenso über Ihre Fähigkeit
komplexe Informationen zu erfassen,
Vor- und Nachteile von Entscheidungen abzuwägen,
Risiken frühzeitig zu erkennen,
unter Belastung zu agieren,
Prioritäten zu setzen,
Verantwortung zu übernehmen,
andere von Ihrer Meinung zu überzeugen,
zusätzliche Informationen durch kompetente Dritte einzufordern,
unangemessene Entscheidungen zu korrigieren
oder sogar aufzuheben.
Berufserfahrene Bewerber sollten sich vor Vorstellungsgesprächen passende Beispiele für wichtige Entscheidungen ins Gedächtnis rufen. Dabei sind die Einschätzungen und Beschlüsse besonders nützlich, die einen Bezug zum künftigen Arbeitsfeld haben.
Geht es in der zu vergebenden Stelle beispielsweise um die Implementierung einer neuen IT-Strategie, eine bessere Profitabilität, einen Restrukturierungsprozess, einen deutlichen Wachstumskurs oder die Erschließung neuer nationaler oder internationaler Märkte, sollten zugehörige Entscheidungen aus Ihrem bisherigen Verantwortungsbereich ausgewählt werden. Auf diese Weise liefern Sie wichtige Alleinstellungsmerkmale, die Sie von anderen Bewerbern abheben. |
Nennen Sie dann einige ausgewählte Kriterien, die für Sie bei der Entscheidungsfindung wichtig waren.
Skizzieren Sie die Risiken und Chancen, die Sie im Vorfeld erkannt haben.
Erläutern Sie, wie Sie die Kompetenz von Führungskollegen, Mitarbeitern, Projektgruppen, externen Dienstleistern und sonstigen Stakeholdern in den Entscheidungsprozess eingebunden haben.
Falls möglich, können Sie auch Beispiele für Entscheidungen unter großem Zeitdruck geben.
Beschreiben Sie abschließend, welche Entscheidung Sie getroffen haben und mit welchen Begleitmaßnahmen Sie für eine erfolgreiche Umsetzung gesorgt haben.
In unserer Coachingpraxis unterstützen wir Managerinnen und Manager seit mehr als 25 Jahren dabei, auf die Frage nach der Entscheidungsfindung ebenso überzeugend zu antworten, wie auf Fragen nach Misserfolgen, nach dem Führungsverständnis oder nach dem Wechselgrund. Nutzen Sie unser Erfolgswissen für Ihr Online-Training.
"Können Sie uns ein Beispiel für eine Entscheidung geben, die Sie im Nachhinein bedauern?"
Wenn Sie nach falschen Entscheidungen gefragt werden, sollten Sie zunächst auf Beispiele verweisen, die weniger gravierend sind.
Eine Vertriebsleiterin sollte keinesfalls auf eine gescheiterte Produktneueinführung verweisen. Und ein Head of IT wäre sicherlich schlecht damit beraten, eine vollständig misslungene SAP-Umstellung im Detail zu erläutern.
Besser ist es, weniger folgenreiche Misserfolge aus Projekten zu erwähnen. Oder zu zögerliche Entscheidungen, die Sie in der Probezeit bei einem vorherigen Arbeitgeber getroffen haben, weil Ihre Stellung in der Firmenhierarchie noch nicht so ausgeprägt war, wie im weiteren Verlauf.
Besonders interessiert sind Personalexperten und an der Einstellung beteiligte künftige Fachvorgesetzte bis hin zur Geschäftsführung weiter daran, wie Sie eine falsche Entscheidung im Rückblick betrachten und werten.
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Überzeugender ist es, Ihrer Führungsverantwortung gerecht zu werden. Beschreiben Sie daher lieber, wie Sie aktiv auf eine unzutreffende oder auch fehlerhafte Einschätzung der Lage reagiert haben.
Gestehen Sie Ihre eigene Verantwortung für die Fehlentscheidung ein.
Schildern Sie, wie Sie zeitnah auf Abhilfe gedrängt haben.
Zählen Sie die von Ihnen ergriffenen Maßnahmen zur Fehlerbeseitigung auf.
Und veranschaulichen Sie auf diese Weise, dass Sie mit überdurchschnittlichem Einsatz das Schlimmste noch verhindern konnten.
Dieser Artikel gehört zu einer Serie von Fragen, die Sie Ihnen dabei helfen, Ihre Führungsqualität und Selbstwahrnehmung zu verbessern.
Selbstreflexion für bessere Führung - Zentrale Fragen für Führungskräfte
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Für Ihre Vorstellungsgespräche und für die richtige Entscheidung in Sachen Wechsel des Arbeitgebers wünschen wir Ihnen viel Erfolg!
Und stehen Ihnen bei Bedarf gerne als professionelle Sparringspartner zur Vorbereitung zur Verfügung.
Christian Püttjer & Uwe Schnierda twitter: karrierecoaches
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