Kooperativ führen ▷Erfolgsbeispiele, Merkmale, Vorteile

Von Püttjer - Schnierda

Kooperative Führung gilt als "der" erfolgreiche Führungsstil.

  • Welche Vorteile hat ein kooperativer Führungsstil?

  • Welche Unternehmen setzen bewusst und sehr erfolgreich auf die Kompetenz, Erfahrung und Meinung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

  • Warum sollten Sie sich vor pseudo-kooperativer Entscheidungsfindung hüten?

  • Und welche Management-Kompetenzen benötigen kooperative Führungskräfte?

 

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Definition: Was ist kooperative Führung?

Definition: Wenn Mitarbeiter/-innen in die Entscheidungsfindung von Unternehmen und Organisationen einbezogen werden, indem sie zentrale Fakten, Informationen, Meinungen und Szenarien beisteuern, wird von kooperativer Führung gesprochen.

Auch wenn die Führungskraft im Entscheidungsprozess oft moderierend tätig ist, trifft und verantwortet sie letztlich die eigentliche Entscheidung persönlich.

 




Vorteile: Mitarbeiter kooperativ führen

Soll ein innovatives Produkt entwickelt, ein neuer Markt erobert oder eine teure Investition getätigt werden?

Unternehmen müssen permanent wichtige Entscheidungen treffen. Was richtig und was falsch ist, ist für die Unternehmensleitung allein in kurzer Zeit kaum eindeutig zu beantworten.

Aus diesem Grund setzen immer mehr Unternehmen auf eine kooperative Führung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wesentlich stärker einbezieht und beteiligt.

 

Vorteile: Kooperative Führung

Diese Vorteile werden regelmäßig genannt, wenn es um kooperative Führung geht.

  • Einbindung: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden deutlich stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden und fühlen sich dadurch ernstgenommen.

  • Trends: Aktuelle Trends werden von der Basis schneller zur Führungsspitze getragen. Mitarbeiter aus dem Service, dem Vertrieb oder dem Online-Marketing wissen oft sehr früh, welche neuen Trends künftig eine zentrale Rolle spielen werden.

  • Delegieren: Führungskräfte können dank kooperativer Führung Aufgaben und Verantwortung häufiger ans Team delegieren.

  • Veränderungen: Notwendige Veränderungen lassen sich besser umsetzen, da alle davon Betroffenen rechtzeitig eingebunden werden.

  • Innovationen: Auf Chancen am Markt kann zeitnah und kreativ reagiert werden.

  • Identifikation: Die Produktivität der Mitarbeiter ist stärker, da die eigene Identifikation mit den Zielen des Unternehmens ausgeprägter ist.

  • Talentbindung: Ideenreiche und talentierte Mitarbeiter bringen Verbesserungsvorschläge ein und setzen neue Abläufe und Ideen engagiert um. Dadurch werden Kündigungen und Weggänge zu Mitbewerbern vermieden.

  • Verantwortungsbewusstsein: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlen sich für die eigenen Handlungen und Ergebnisse verantwortlich.

 

Nachteile: Kooperative Führung

Wo Licht ist, da ist natürlich auch Schatten. Nicht alles gelingt leichter und besser, wenn konsequent und durchgängig allein auf das Modell der kooperativen Führung gesetzt wird.

  • Zu gute Mitarbeiter: Werden Fachkräfte immer häufiger und intensiver in strategische und operative Entscheidungen eingebunden, fühlen sich diese nicht nur als Führungskraft. Sie sind auch tatsächlich dazu befähigt.

  • Kündigung: Entweder werden den qualifizierten Mitarbeitern dann Aufstiegschancen im Unternehmen angeboten. Oder die "neuen Führungskräfte" kündigen. Und steigen bei einem anderen Unternehmen als Entscheidungsträger ein.

  • Frustration: Wenn trotz vorheriger sachbezogener Diskussion und mehrheitlich anderer Abstimmungsergebnisse letztlich andere Entscheidungen getroffen werden, reagieren Mitarbeiter frustriert oder verärgert.

  • Fehlentscheidungen: Trotz vieler qualifizierter Ansichten kann es dennoch zu falschen Entscheidungen kommen.

  • Schuldige Teams: Es kann vorkommen, dass einzelne Experten oder Teams von den eigentlich verantwortlichen Führungskräften ungerechtfertigt zu Schuldigen gemacht werden.

  • Zu spät: Werden viele Beteiligte eingebunden, dauern Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse deutlich länger. Schnelle Entscheidungen sind dann nicht möglich.

 




Merkmale: Das braucht kooperative Führung

Kooperativ gesteuerte Unternehmen entwickeln die Führungskompetenz ihrer Mitarbeiter/-innen gezielt weiter. Und zeichnen sich durch eine offene Kommunikation, eine gelebte Fehlerkultur und eine gegenseitige Wertschätzung aus.

 

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Offene Kommunikation

Eine offene Kommunikation ist in vielen beruflichen Situationen gefragt, damit kooperative Führung gelingt.

Bei Anlässen der folgenden Art sollten Führungskräfte darauf achten, dass alle Beteiligten ausreichend zu Wort kommen, dass berechtigte sachliche Kritik nicht in persönliche Angriffe mündet und dass die gemeinsam zu erreichenden Ziele immer wieder ins Zentrum gestellt werden.

  • Präsentationen

  • Meetings

  • Mitarbeitergespräche

  • Kollegengespräche

  • Projektmeetings

  • Produktneueinführungen

  • Produktrelaunches

  • Kick-off-Meetings

Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Kommunikationsstärke ausbauen.

 

Gelebte Fehlerkultur

Die Führungsebene sollte insbesondere darauf hinarbeiten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Angst vor Fehlern zu nehmen. Und gegebenenfalls begangene eigene Fehler offen kommunizieren.

Kooperative Führungskräfte suchen nicht nach Schuldigen. Hilfreicher ist es, Gründe für begangene Fehler zu analysieren und gemeinsam bessere Lösungen zu finden.

In einer gelebten Fehlerkultur rückt letztlich der Erkenntnisgewinn stärker in den Vordergrund, von dem dann alle Beteiligten profitieren.

Etablieren Sie eine gelebte Fehlerkultur.

 

Wertschätzung

Kooperative Führung benötigt Vertrauen, Offenheit und gegenseitige Wertschätzung. 

Die oberste Führungsebene sollte den Führungskräften der mittleren Ebene regelmäßig verdeutlichen, dass deren Informationen, Einschätzungen und Meinungen trotz des weiter bestehenden Hierarchiegefälles wichtig sind.

Gleiches gilt für den Umgang der mittleren und unteren Führungsebene mit Fachspezialisten im Unternehmen, Freelancern und externen Dienstleistern.

Wichtige Erfolgsfaktoren sind Vertrauen, Anerkennung, Beteiligung und Kommunikation auf Augenhöhe.

Erfahren Sie mehr darüber, wie Führungskräfte Wertschätzung vorleben.

 




Beispiele: Unternehmen, die auf kooperative Führung setzen

Den nachfolgend aufgeführten Unternehmen wird nachgesagt, dass die sie die Eigeninitiative und Kreativität ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiters durch eine kooperative Entscheidungs- und Führungskultur besonders stark fördern.

Die Verantwortung wird auf viele Schultern verteilt, Aufgaben und Verantwortung werden aktiv delegiert und Projekt-, Team-, Abteilungs- und Unternehmensziele werden gemeinsam abgestimmt.

 

Kooperativ geführte Unternehmen

Lernen Sie von den Besten. Diese Unternehmen gelten, neben weiteren, als beispielhaft in Sachen kooperativer Führung.

  1. Alphabet/Google

  2. Amazon

  3. Apple

  4. Microsoft

  5. Samsung

  6. Netflix

  7. IBM

  8. Facebook

  9. Tesla

  10. Adidas

  11. T-Mobile

  12. Johnson & Johnson

  13. Siemens

  14. Cisco Systems

  15. LG Electronics

  16. Alibaba

  17. Bayer

  18. Allianz

  19. BMW

  20. SAP

 

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Weitere Führungsstile: Überblick

Wenn Sie Ihre Führungskompetenz entwickeln und ausbauen möchten, sollten Sie Ihren Führungsstil kennen.

Welcher Führungsstil passt zu Ihnen?

 




Kooperativ führen: Zentrale Management-Kompetenzen ausbauen

Entwickeln Sie Ihre Führungsqualitäten!

Etablieren Sie als Führungskraft eine Kultur der offenen Kommunikation und der gegenseitigen Wertschätzung. Und etablieren Sie eine gelebte Fehlerkultur.

Letztlich profitieren das gesamte Unternehmen, aber auch alle beteiligten Führungskräfte von einer stärkeren und verantwortungsvolleren Einbindung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Bei dieser Herausforderung sind Ihre persönlichen Management-Kompetenzen gefragt.

 

  1. vertrauensvolle Kommunikation

  2. Begeisterungsfähigkeit

  3. Innovationskultur etablieren

  4. Veränderungsbereitschaft fördern

  5. Beziehungsmanagement nutzen

  6. effizientes Delegieren

  7. Ergebnisorientierung

  8. strategisches Denken

  9. analytisches Denken

  10. komplexes Denken

  11. unternehmerisches Denken

  12. souveränes Auftreten

  13. Durchsetzungsstärke

  14. Hands-on-Mentalität

  15. Kundenorientierung

  16. interkulturelle Kompetenz

  17. reflektiertes Konfliktverhalten

  18. Lösungsorientierung

  19. ausgeprägte Selbstdisziplin

  20. gelebte Fehlerkultur

  21. proaktives Denken und Handeln: Eigeninitiative

  22. emotionale Intelligenz

  23. Innovationskompetenz

  24. positive Risikobereitschaft

  25. kritische Selbstreflexion

 

Gerne berät der Bewerbungsprofi Christian Püttjer auch Sie per Videocall, telefonisch oder persönlich: Alle Beratungsangebote - auf einen Blick!

 

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