Eine wichtige Frage, die Arbeitgeber in Vorstellungsgesprächen (hier: Überblick 100 Fragen) häufig stellen. Erklären Sie, wie Sie an die Entscheidung für Ihre Berufswahl seinerzeit herangegangen sind. Und warum Sie sich auch heute in Ihrem Beruf noch gut aufgehoben fühlen.
Ähnliche Fragen lauten:
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf besonders?
Für welchen Beruf hätten Sie sich noch entschieden?
Wenn Sie noch einmal die Wahl hätten, würden Sie den gleichen Berufsweg wieder einschlagen?
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Je nachdem, ob Sie eine erfahrene Fachkraft oder eine erprobte Führungskraft sind oder gerade frisch von der Hochschule kommen, werden die von Ihnen genannten Gründe sicherlich unterschiedlich formuliert werden.
Dennoch lassen sich für alle Bewerberinnen und Bewerber durchaus Gemeinsamkeiten festhalten, die für mehr Aussagekraft und Glaubwürdigkeit sorgen.
Hier einige Beispiele als Antwort auf die Frage "Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?"
"Ich habe mich schon immer für Technik interessiert und kaputte Geräte auseinandergenommen und manchmal auch erfolgreich repariert. Daher habe ich mich für ein technisches Studium ... "
"Ehrlich gesagt, war das eher ein Zufall. In meinem Praktikum bei der Müller AG durfte ich ... bearbeiten. Dabei habe ich gemerkt, dass mir das gut von der Hand geht. Deswegen ..."
"Ich arbeite wirklich gerne mit Menschen. Schon in der Schule.... Auch im Studium habe ich dann ... Nun bin ich schon einige Jahre als HR-Mitarbeiterin tätig und freue mich immer noch, wenn ich ..."
"Tatsächlich bin ich ein echter Zahlenmensch. Deswegen ... Allerdings sehe ich bei mir auch kommunikative Stärken wie Überzeugungskraft und ..."
"Ich habe etwas länger gebraucht, bis ich erkannt habe, welcher Beruf gut zu mir passt. Meine Stärken lagen schon immer in den Bereichen ... und ..."
"Ich habe mich schon immer für so viele Themen interessiert, dass ich mich nie ganz für wenige Schwerpunkte entscheiden konnte. Irgendwann habe ich dann erkannt, dass ich als Manager mit Generalistenwissen und dazu passenden strategischen Stärken ideal aufgehoben bin. Deshalb ..."
Anhand der Beispiele haben Sie gesehen, dass es in Vorstellungsgesprächen unverzichtbar ist, individuelle Interessen, Stärken, Neigungen und Vorlieben klar erkennbar herauszuarbeiten. Eine ausgeprägte Eigenmotivation für die täglichen Aufgaben ist schließlich in vielen Berufen gefragt.
Dies ist übrigens auch immer eine Frage der passenden Körpersprache.
Bewerberinnen und Bewerber, die von beruflichen Themen, Aufgaben oder Herausforderungen wirklich begeistert sind, hinterlassen eine ganz andere Wirkung in Vorstellungsgesprächen als passive und abwartende Kandidaten. Suchen Sie den Augenkontakt zu Ihren Zuhörern und verstärken Sie Ihre Formulierungen mit dynamischen Gesten.
Leerfloskeln im Stil von "Ich habe mich bewusst entschieden im kaufmännischen Bereich zu arbeiten, weil ich das schon immer interessant fand", reichen nicht aus. Bleiben Sie nicht bei bloßen Lippenbekenntnissen stehen, die in dieser Form auch jeder andere Bewerber von sich geben könnte.
Liefern Sie lieber handfeste Argumente und spezifische Erfahrungen, die stärker tragen als allgemein geäußerte Wunschvorstellungen.
Ganz konkret bedeutet dies für Fachspezialisten, dass sie konkret benennen, welchen Aufgaben, Tätigkeiten und Herausforderungen sie sich in ihrem Berufsfeld immer wieder – gerne – stellen. Auf diese Weise wird die seinerzeitige Entscheidung für die Berufswahl im Nachhinein erneut bestätigt.
Unter taktischen Gesichtspunkten sollten die thematisierten Arbeitsinhalte eine möglichst starke Übereinstimmung mit den Tätigkeiten aufweisen, die in der jeweiligen Stellenausschreibung fixiert worden sind. Gehen Sie dabei sowohl auf fachliche Aspekte, auf gefragte Stärken und gegebenenfalls auch auf Branchenkenntnisse ein.
Führungskräfte haben üblicherweise eine Fachkarriere hinter sich, auf die sie ebenfalls (kurz) verweisen sollten, um ein grundsätzliches Verständnis für die fachlichen Aspekte ihres Arbeitsfeldes zu verdeutlichen.
Darüber hinaus ist von Managerinnen und Managern in Vorstellungsgesprächen immer auch die Eigenmotivation herauszuarbeiten, die dazu geführt hat, Verantwortung im Arbeitsleben zu übernehmen.
Hier sollte eine gewisse Freude daran thematisiert werden, Arbeitsprozesse zu gestalten, Projekte zu leiten, Veränderungen voranzutreiben und auch Mitarbeiter fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.
Hochschulabsolventinnen und –absolventen haben oft Schwierigkeiten damit, die Frage „Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?“ zu beantworten, da Sie sich nicht vorschnell festlegen möchten.
Daher bietet es sich an, in Vorstellungsgesprächen nicht von einem „Beruf“, sondern eher von einem „Arbeitsfeld“ zu sprechen.
Weiter hilft es, zwei bis drei Schwerpunktbildungen in diesem Arbeitsfeld zu benennen. Auf diese Weise lassen sich mehrere Optionen glaubwürdig benennen.
Hilfreich ist es auch, wenn in der Antwort individuelle Stärken mit dem Wunscharbeitsfeld verknüpft werden. Gute Begründungen lassen sich mit Bezug auf durchgeführte Praktika finden.
"Ich verfüge über erste Erfahrungen in ..."
"Ich habe ... und ... kennengelernt.
"Dabei habe ich gelernt mit ... umzugehen."
"Ich habe dabei festgestellt, dass ich wirklich gut darin bin ..."
Da Sie jetzt eine bessere Vorstellung davon haben, wie Sie die Frage "Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?", sollten Sie sich mit weiteren wichtigen Fragen beschäftigen.
Nutzen Sie die folgenden Blogartikel und unsere E-Learnings Vorstellungsgespräch mit vielen guten Formulierungen und Anregungen. Ganz speziell für Top-Manager-/innen, Führungskräfte, Projektleiter-/innen oder Fachspezialisten.
Verdeutlichen Sie Recruitern, Personalberaten oder künftigen Vorgesetzten Ihre Erfahrungen, Kenntnisse, Stärken und Ihre hohe Eigenmotivation für Ihr Berufsfeld.
Wo sehen Sie Ihre Stärken?
Und wo Ihre Schwächen?
Was unterscheidet Sie von anderen Bewerberinnen und Bewerbern?
Welche Stärken und Kompetenzen zeichnen Sie als Führungskraft aus?
Verdeutlichen Sie mit Ihren Antworten, dass Sie eine motivierte Kollegin, ein engagierter Kollege, eine motivierende Projektleiterin oder eine analytisch und strategisch denkende Führungskraft sind.
Wie eingangs erwähnt, stellen wir die Frage „Warum Ihre Entscheidung für diesen Beruf?“ häufig auch in persönlichen Coachings und Beratungen.
Insbesondere deshalb, weil die ursprüngliche Faszination und Begeisterung der von uns gecoachten Führungs- und Fachkräfte im Berufsalltag häufig doch etwas gelitten hat.
In Vorstellungsgesprächen überzeugen aber nur diejenigen, die auch körpersprachlich stimmig ausdrücken, was Sie bei der täglichen Arbeit zufrieden macht und manchmal sogar begeistert.
Christian Püttjer & Uwe Schnierda twitter: karrierecoaches
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