Assessment-Center Fehler ▷21 x besser machen

Von Püttjer - Schnierda

Assessment-Center nicht bestanden!

Dieses Selbstzweifel auslösende und nachhaltig frustrierende Ergebnis bekommt so manche erfahrene Führungskraft im Anschluss an den Management-Test mitgeteilt.

Es ist schon schlimm genug, wenn Assessment-Center oder Management-Audits beim erhofften Wechsel in ein anderes Unternehmen wegen zahlreicher Fehler für ein vorzeitiges Aus sorgen.

Ein wirklicher Albtraum ist jedoch ein schwaches Abschneiden im unternehmensinternen Aufstiegstest (Potenzialanalyse).

Denn der Eintrag in der Personalakte verhindert oft über einen längeren Zeitraum den weiteren Aufstieg im Unternehmen.

Wir stellen Ihnen 21 typische Fehler in Assessment-Center vor, die mit guter Vorbereitung und Training vermieden werden.

 

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Assessment-Center: typische Fehler

Welche typischen Fehler lassen sich in Assessment-Centern beobachten?

Welche Vorgehens- und Verhaltensweisen sorgen in Potenzialanalysen und Development-Centern für eine schlechte Bewerbung?

Wir bereiten seit über 30 Jahren Top-Manager, Niederlassungsleiterinnen, Bereichsleiter, Abteilungsleiterinnen, Teamleiter und Projektmanagerinnen professionell auf Assessment-Center vor.

Daher kennen wir eigentlich "alle" Fehler, die in den einzelnen AC-Übungen passieren können aus erster Hand.

Die hier vorgestellten 21 typischen Fehler verfolgen das Ziel es beim nächsten Mal besser zu machen: "Kompetenzentwicklung".

 

Assessment-Center: häufige Fehler

Fehler im Mitarbeitergespräch

  1. Im Assessment-Center Mitarbeitergespräch kommt der "fiktive Mitarbeiter" nicht zu Wort.

  2. In der Rolle "Führungskraft" werden Fakten nicht von Vermutungen und Gerüchten unterschieden.

  3. Statt auf Einsicht zu setzten werden unbegründete Verbote in den Raum gestellt.

  4. Bei Sachproblemen wird die immer damit verbundene Beziehungsebene (emotionale Ebene) ignoriert.

  5. Es wird kein eindeutiges Gesprächsergebnis festgehalten.

 

Fehler in der Fallstudie

  1. Wesentliche Informationen aus dem Szenario der Assessment-Center Fallstudie werden nicht erfasst.

  2. Es wird keine plausible Strategie entwickelt und präsentiert.

  3. Einzelne Fakten werden nicht in einen vernetzten Zusammenhang gestellt.

  4. Auf Nachfragen zu den vorgeschlagenen Entscheidungsempfehlungen wird ausweichend oder überfordert-aggressiv reagiert.

 

Fehler in der Selbstpräsentation

  1. In der Assessment-Center-Übung Selbstpräsentation ("Elevator Pitch") wird der wichtige Mehrwert fürs Unternehmen nicht hinreichend betont.

  2. Die individuellen Führungskompetenzen samt dazugehöriger Alleinstellungsmerkmale werden nicht deutlich.

  3. Das Führungsverständnis wirkt antiquiert und unreflektiert.

 

Fehler im kompetenzbasierten Vorstellungsgespräch

  1. Im AC-Interview werden schwierige Fragen zur Persönlichkeit unwirsch, patzig oder vorwurfsvoll beantwortet.

  2. Es wird nicht glaubwürdig nachgezeichnet, wie sich das Führungsverständnis im Lauf der Jahre weiterentwickelt hat.

  3. Die speziellen Unternehmenswerte zum Thema Führungsstil werden nicht erkennbar in die  Antworten integriert.

 

Fehler im Themenvortrag

  1. In der AC-Übung Vortrag werden zu viele Fachtermini verwendet, die die Zuhörer überfordern und bei der Präsentation innerlich abschalten lassen.

  2. Schlüssige Begründungen für Handlungsempfehlungen werden nicht geliefert.

  3. Die gezeigte Körpersprache wirkt unsouverän und überfordert.

 

Fehler in der Postkorbübung

  1. In der Assessment-Center-Übung Postkorb werden die zentralen Informationen nicht vollständig analysiert und erfasst.

  2. Die Suche nach der perfekten Lösung benötigt zu viel Zeit.

  3. Nachfragen der Beobachter zum gelieferten Ergebnis werden zögerlich, unfreundlich oder gar angriffslustig beantwortet.

 




Assessment-Center: aus Fehlern lernen

Langfristig erfolgreiche Führungskräfte reflektieren nicht nur vor und nach Assessment-Centern ihre Führungskommunikation und ihren Führungsstil.

So bitter Misserfolge, Niederlagen und berufliche Rückschläge ("Critical Incidents") tatsächlich sein mögen, so wichtig sind sie in der Rückschau auch für die persönliche Entwicklung.

Es gibt vielfältige Ansatzpunkte, um die individuelle Führungskommunikation und die dazugehörigen Management-Kompetenzen auszubauen, zu entwickeln und zu verbessern.

 

Selbstreflexion nach Fehlern

  1. Was verstehe ich unter moderner Führung?

  2. Welche Führungswerte sind mir wichtig?

  3. Welche Methoden des New Leadership nutze ich?

  4. Wie hat sich mein Führungsverständnis bezogen auf die momentane Position und die davorliegende verändert?

  5. Wie gewinne ich das Vertrauen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?

  6. Was verstehe ich unter wertschätzender Führung?

  7. Wie delegiere ich Verantwortung?

  8. Welche Leadership-Skills sind mir wichtig, wenn ich neue Führungskräfte einstellen?

  9. Wie erkenne und binde ich Talente im Unternehmen?

 




    Fachlich top, als Führungskraft Flop

    So flapsig wie diese Zwischenüberschrift formuliert ist, wird von externen Personalberatungen durchaus über AC-Kandidaten geurteilt, die den Härtetest Assessment-Center nicht bestanden haben.

     

    Fachlich top

    Es ist zwar kein Geheimnis, dass engagierte Fachspezialisten aus dem ingenieurwissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen oder auch IT-Bereich nicht automatisch auch respektierte und durchsetzungsstarke Vorgesetzte sind.

    Es gibt aber häufiger den Fall, dass Fachspezialisten durchaus Führungsqualitäten haben, die sie in anspruchsvollen und fordernden Projektleitungen auch wiederholt unter Beweis gestellt haben.

    Verantwortlich für ein unterdurchschnittliches Abschneiden im Assessment-Center ist dann eher das Ausbleiben von systematischen Personalentwicklungsmaßnahmen.durch den Arbeitgeber.

     




    Runde zwei: Besser vorbereitet in die Wiederholung

    In unserer Beratungspraxis werden wir regelmäßig von Kundinnen und Kunden in Anspruch genommen, die vor einiger Zeit oder aktuell durchs Assessment-Center gefallen sind.

     

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    Selbstzweifel

    Die negative Einschätzung durch die Führungsriege im Unternehmen, die regelmäßig die Beobachterkonferenz bildet, hat dann durchaus Spuren hinterlassen.

    Das Selbstbewusstsein hat oft ebenso gelitten, wie die Eigenmotivation.

    Damit das Abschneiden im AC bei einem neuen Arbeitgeber oder im bestehenden Unternehmen beim zweiten Versuch besser gelingt, wird unsere Beratungsleistung Assessment-Center-Einzelcoaching häufig in Anspruch genommen.

     

    Coachingpraxis

    Meist stellt sich in der Coachingpraxis dann heraus, dass es zwar in einzelnen AC-Übungen Defizite gibt.

    Beispielsweise, weil bestimmte Gesprächstechniken wie der Einsatz von offenen Fragen oder das aktive Zuhören nicht zielgerichtet eingesetzt werden.

    Oder weil es noch nie eine hilfreiche Rückmeldung zum körpersprachlichen Auftritt in Kritikgesprächen, Motivationsgesprächen oder Präsentationen vor dem Managementboard gab.

    Dies muss aber nicht bedeuten, dass eine berufliche Tätigkeit als Teamleiter, Senior-Managerin, Abteilungsleiter oder Bereichsleiterin grundsätzlich ausgeschlossen ist.

     

    Führungskompetenzen ausbauen

    Schließlich kann Führungskompetenz über die Jahre immer wieder ausgebaut, reflektiert und weiterentwickelt werden. Und dies nicht nur vor Auswahlverfahren.

     

    Assessment-Center: Kompetenzen ausbauen

    1. agile Führung

    2. Vertrauen aufbauen

    3. positive Konfliktfähigkeit

    4. Fördern von Veränderungen

    5. konstruktives Kritisieren

    6. Durchsetzungsstärke

    7. Delegieren von Verantwortung

    8. strategisches Denken

    9. komplexes Denken

    10. unternehmerisches Denken

    11. zügiges Entscheiden

    12. Kundenorientierung

    13. wertschätzende Führung

    14. interkulturelle Kompetenz

    15. loyale Kommunikation

    16. proaktives Denken und Handeln

    17. zielorientierte Überzeugungskraft

    18. Begeisterungsfähigkeit

    19. souveränes Auftreten

    20. positive Risikobereitschaft

     

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    Wie geht es weiter?

    Unserer Erfahrung nach sind Assessment-Center zwar ein gutes Indiz dafür, ob bestimmte Leadership-Skills ausgeprägt vorhanden sind.

    Allerdings bleibt es bei diesem Indiz.

    Daher gibt es zahlreiche Unternehmen, die ausdrücklich keinen AC-Test durchführen, sondern Wert darauf legen, dass sich Führungskräfte im Lauf der Jahre entwickeln und unternehmensintern hocharbeiten.

     

    Führungskräfte: Fragen im Assessment-Center

    1. Auf welche beruflichen Erfolge sind Sie besonders stolz?

    2. Was werden Sie als Führungskraft zum künftigen Unternehmenserfolg beitragen?

    3. Was macht Sie besonders?

    4. Was werden Ihre Kolleginnen und Kollegen von Ihnen lernen?

    5. Wie kritisieren Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

    6. Wo sehen Sie die Herausforderungen in dieser Stelle?

    7. Was wissen Sie über unsere Unternehmensstrategie?

    8. Und was erwarten Sie von unserem Unternehmen?

    9. Wie motivieren Sie Ihr Team für notwendige Veränderungen?

    10. Wie erkennen Sie Talente im Team?

    11. Was gefällt Ihnen in Ihrem momentanen / letzten Job am wenigsten?

    12. Warum wollen Sie Ihren momentanen Arbeitgeber verlassen?

    13. Was war Ihr größter Fehler und was haben Sie daraus gelernt?

    14. Was ist Ihre größte Sorge, die neue Position betreffend?

    15. Wie sieht Ihr perfekter Arbeitstag aus?

    16. Woher wissen Sie, dass Sie einen guten Job machen werden?

     

    10 Minuten Aufwand - breite Erkenntnis?

    Weiter ist es so, dass es ebenso völlig unzureichende Assessment-Center gibt, die unter eignungsdiagnostischen Aspekten absolut wertlos sind.

    Es erstaunt schon häufiger, wie unbedarft und unprofessionell manche externe Personalberatungen Auswahlverfahren anbieten.

    So wirbt beispielsweise ein uns bekannter Anbieter mit diesem "Vorteil" (Originalzitat): "Selbstauskunft des Kandidaten – 10 Min. Aufwand – breite Erkenntnis".

     

    Dass die im Schnellverfahren beurteilten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch einmal einen schlechten Tag haben oder unter Stress eine andere Leistung erbringen als sonst, wird dabei aus rein monetären Absichten offensichtlich ignoriert.

     




    Fazit: Zweiter Versuch oder wegbewerben

    Ob Assessment-Center tatsächlich so transparent, systematisch und objektiv sind, wie dies manche mit der Durchführung beauftragten externen Personalberatungen behaupten, darf im Einzelfall durchaus bezweifelt werden.

     

    Entlassungen "rechtfertigen"

    Wir haben es im Lauf der Jahre immer wieder erlebt, dass Assessment-Center gerade im Rahmen von Restrukturierungen oder Fusionen die Aufgabe hatten, vermeintlich "objektive Gründe" für Rückstufungen oder auch Entlassungen zu liefern.

     

    Ich kenne meine Stärken

    Genauso oft erleben wir es, dass engagierte, erfahrene und erfolgreiche Führungskräfte mit vielen Jahren Berufserfahrung im Assessment-Center überraschenderweise schlechte Ergebnisse erzielen, die ihnen zu Recht unerklärlich erscheinen.

    Auch in diesen Fällen ist nicht nötig, in Selbstzweifeln zu versinken und dort zu verharren. Nutzen Sie gegebenenfalls Ihre zweite Chance beim gleichen Arbeitgeber.

     

    Dann eben wegbewerben!

    Oder machen Sie sich auf die Suche nach einem neuen und besseren Job bei einem anderen Unternehmen, das Ihre ergebnisorientierte Arbeitsweise, Ihre Überzeugungsstärke und Ihre Führungsqualitäten von Anfang an erkennt.

     

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    Bei der passgenauen Darstellung Ihrer Alleinstellungsmerkmale im kompetenzbasierten Interview  und im Assessment-Center unterstützen wir Sie gerne per Videocall, telefonisch oder persönlich (AC-Intensivtraining).

    Profitieren Sie von unserer 30-jährigen Erfahrung im wirkungsvollen Führungskräfte-Coaching: Alle Beratungsangebote - auf einen Blick!